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Verdi: Kein Deutschland-Tempo für die Altenpflege in Deutschland
Die Gewerkschaft Verdi kritisiert die „Untätigkeit der Bundesregierung“ und will mit betrieblichen Aktionen auf die Missstände in der Altenpflege hinweisen.

Personalausstattung bleibt problematisch
„In der Altenpflege ist das neue Deutschland-Tempo noch nicht angekommen“, so Verdi Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. Verbesserungen der Personalausstattung ließen weiter auf sich warten. Die Einführung der Personalbemessung ist aus Bühlers Sicht bislang eine große Enttäuschung: „In den Bundesländern gelten noch immer unterschiedliche Mindestvorgaben, die meist nicht mehr Personal als bisher vorsehen und weder bedarfsgerecht noch verbindlich sind.“
Schlechtere Qualität durch weniger Fachkräfte
Die Gewerkschaft stelle sogar Verschlechterungen beim Anteil der Fachkräfte fest. Ohne Aufwuchs bei den Pflegestellen insgesamt bedeute das für die pflegebedürftigen Menschen weniger Pflegequalität. „Das ist das Gegenteil von dem, was die Politik versprochen hat. Das ist ein Unding“, so Bühler.
Tarifbindung wirkungslos?
Auch von der Stärkung der Tarifbindung sei der Gewerkschaft nach nichts zu merken. Laut Verdi verweigerten die meisten kommerziellen Pflegeheimbetreiber eine Tarifvertrag. Die sogenannte Tariflohnpflicht, bei der sich die tariflosen Einrichtungen am durchschnittlichen regionalen Entgeltniveau orientieren könnten, sei intransparent, biete viele Schlupflöcher und ermögliche es tariflosen Einrichtungen, Beschäftigte ungleich zu behandeln.
Ob die Einführung der Tarifpflicht tatsächlich keine signifikanten Lohnverbesserungen bewirkt hat, ist fraglich. Bei der repräsentativen Umfrage „Altenpflege im Fokus“ des Vincentz Network hat fast jeder zweite Befragte (46 Prozent) angegeben, dass sich sein Gehalt in den letzten zwei Jahren „deutlich verbessert“ habe.
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