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Verdi macht sich für Alternative zur Pflegekammer stark
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (verdi) will in Niedersachsen eine Alternative zur noch immer umstrittenen Pflegekammer installieren. Ihr schwebt eine "Vereinigung der Pflegenden" nach bayerischem Muster ohne Pflichtbeitrag und ohne Pflichtmitgliedschaft vor, teilte der ver.di-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen in Hannover mit.

Bei einer "Pflegekammerkonferenz" am vergangenen Wochenende hätten sich Pflegekräfte für eine solche Variante der Interessensvertretung ausgesprochen und die Struktur und die Aufgaben einer solchen Vereinigung skizziert, sagte Landesleiter Detlef Ahting. Die Gewerkschaft werde nun allen Parteien im Landtag sowie dem Sozialministerium das Alternativmodell vorstellen.
Der Leiter des verdi-Landesbezirks Niedersachsen-Bremen forderte, dass alle niedersächsischen Pflegekräfte in einer unabhängigen Vollbefragung zu ihren Vorstellungen befragt werden sollten. Vor allem die Pflichtmitgliedschaft und die hohen Jahresbeiträge waren bereits vor Errichtung der niedersächsischen Pflegekammer 2018 kritisiert worden.
In der als Alternative vorgestellten "Vereinigung" können den Angaben zufolge alle Beschäftigten Mitglied werden, auch die Pflegefachhilfskräfte, die in der jetzigen Kammer nicht erfasst würden. Überdies solle eine Mitgliedschaft von Verbänden möglich sein. Arbeitgeber sollten allerdings ausgeschlossen bleiben, hieß es. Das Alternativmodell soll laut verdi die jeweiligen Stärken der in Deutschland zurzeit vorhandenen Modelle zur Vertretung von Pflegekräften vereinen.
Eine Interessenvertretung nach den Vorstellungen der Gewerkschaft gibt es bisher nur im äußersten Süden – die "Vereinigung der Pflegenden in Bayern" (VdPB). Klassische Pflegekammern bzw. Pflegeberufekammern gibt es bisher in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
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