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Verlorene Kontrolle zurückgewinnen

Eine Stuhlinkontinenz ist für die Betroffenen sehr belastend. Pflegefachpersonen können dazu beitragen, eine Stuhlkontinenz zu fördern, sagt Kontinenzexpertin Dr. Daniela Hayder-Beichel. Dazu gehören neben einer ausführlichen Anamnese individuelle Maßnahmen von der Stuhlregulierung bis zum Einsatz von Hilfsmitteln.

- Regelmäßige Bewegung, ausreichend Flüssigkeit und eine ballaststoffreiche Ernährung unterstützen die Darmtätigkeit.Foto: Werner Krüper

"Wichtig ist, den Stuhl geschmeidig zu halten und Obstipation und Durchfälle zu vermeiden", empfiehlt Hayder-Beichel in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege. Das gelinge vor allem mit einer ballaststoffreichen Ernährung und ausreichend Flüssigkeit. Auch ein regelmäßiges Toilettentraining zu festgelegten Zeitpunkten fördere die Darmtätigkeit. Anfangs könne dies unter Zuhilfenahme von Suppositorien oder Klistieren erfolgen. "Hilfsmittel werden individuell und wenn möglich gemeinsam mit dem Bewohner ausgewählt", rät Hayder-Beichel. Hier könnten Inkontinenzeinlagen und -Slips, Analtampons sowie Anal-/Fäkalkollektoren infrage kommen.

Eine gefährliche Komplikation bei Stuhlinkontinenz sei die Inkontinenz-assoziierte Dermatitis (IAD) – eine lokale, oberflächliche Entzündung, die immer im Zusammenhang mit Stuhl oder Urin auftrete. Wichtig seien hier pH-hautneutrale Waschsubstanzen, eine sanfte Reinigung ohne Reiben und Rubbeln sowie Barriereschutz-Cremes.