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Video statt Besuch: Pflegeheime nutzen Kommunikationstechnologie
Sich sehen, ohne sich zu nahe zu kommen – so lautet derzeit die Devise in vielen Pflegeeinrichtungen. Damit die Bewohner in Zeiten des Besuchsverbots nicht vereinsamen, kommt in vielen Pflegeheimen Videotelefonie zum Einsatz.

"Das Überwinden großer Entfernungen mit wenigen Mausklicks und das Sich-Zuwinken lässt die Bewohner strahlen", erklärt Jacqueline Klemm, die ein Seniorenwohn- und Pflegezentrum des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Schwedt/Oder (Uckermark, Land Brandenburg) leitet. Zwar habe jeder Bewohner ein Telefon in seinem Zimmer, aber manchmal müsse es eben mehr sein, "als nur der Klang der Stimme am Telefon". Ein 95 Jahre alter Bewohner habe zum Beispiel per Skype mit seinem Enkel in Norwegen telefoniert.
Auch in vielen Pflegeeinrichtungen der Volkssolidarität könnten die Bewohner über digitale Wege mit ihren Angehörigen sprechen. Die notwendige Technik sei oft vorhanden, so Pflegespezialist Andreas Heil vom Landesverband Brandenburg. "In einigen Fällen haben auch die Angehörigen ein Tablet mitgebracht." Nach Angaben des brandenburgischen Landesverbands der Arbeiterwohlfahrt (AWO) waren die Senioreneinrichtungen bereits vor der Corona-Pandemie bestrebt, ihren Bewohnern moderne Kommunikationsmittel nahe zu bringen.
Im Seniorenzentrum des Arbeiter Samariter Bundes (ASB) in Cottbus werde noch geprüft, ob es möglich sei, WLAN-Hotspots für die Bewohner einzurichten. Spezielle Computer zum Online-Chatten gebe es für die Senioren allerdings nicht, sagte ASB-Geschäftsführerin Michaela Lorentz. Bei Spaziergängen im Freien dürften aber auch die Angehörigen der Bewohner mit entsprechendem Abstand dazukommen.
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