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Vor allem Hilfskräfte werden gebraucht
Um die Arbeitsbelastung zu senken und die Versorgungsqualität zu verbessern, braucht die stationäre Langzeitpflege 36 Prozent mehr Pflegekräfte, berichtet Prof. Heinz Rothgang von der Universität Bremen auf einer Tagung in Berlin. Er sieht vor allem bei den Assistenzkräften die größten Personallücken.

Am geringsten fällt laut Rothgang-Gutachten das Defizit bei qualifizierten Pflegefachpersonen aus: Hier fehlen dem Bericht zufolge lediglich 3,5 Prozent Beschäftigte. "Die Mehrbedarfe zeigen sich fast ausschließlich bei Assistenzkräften", so Rothgang. Laut Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV) sind Assistenzkräfte eine vielversprechende Ressource für die Personalgewinnung: "Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit weist aus, dass das Angebot an Assistenzkräften höher ist als das von Fachkräften", teilte Gernot Kiefer vom GKV-Spitzenverband mit.
Wichtig sei, so Kiefer, nun den richtigen Personalmix pro Einrichtung zu finden. Mit dem Rothgang-Gutachten zur Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege habe man jetzt ein Instrument vorliegen, das eine kriteriengestütze Personalzusammenstellung in Pflegeeinrichtungen ermöglicht.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) empfiehlt, mit Hinblick auf eine neue Personalverteilung auch die Aufgaben von Pflegepersonen entsprechend ihrer Qualifikation neu zu definieren: "Bei der Fachkraftquote von 50 Prozent kam es immer wieder dazu, dass sich Fachkräfte an Arbeiten wie dem Bettenmachen beteiligten. Eine Neuzuweisung der jeweiligen Aufgaben für Fach- und Assistenzkräfte entspricht auch dem Wunsch nach mehr Ansehen für Pflegefachberufe", so bpa-Präsident Bernd Meurer.
Tipp: Prof. Rothgang erläutert die Ergebnisse seiner Studie in seiner Eröffnungsrede des Messekongresses Zukunftstag auf der Altenpflege-Messe 2020. Alle Informationen und Tickets finden Sie auf: altenpflege-messe.de
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