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Warme Worte, fromme Wünsche
Zum "Internationalen Tag der Pflegenden" (vielerorts auch "Tag der Pflege" betitelt) am 12. Mai forderten zahlreiche Verbände, Organisationen und Politiker in seltener Einigkeit bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und Gehälter, mehr Wertschätzung für Pflegekräfte sowie höhere Personalschlüssel in den Einrichtungen.

"Die Pflegenden sichern Lebensqualität und ein würdevolles Altern von kranken sowie hilfe- und pflegebedürftigen Menschen", sagte etwa Brigitte Döcker, Mitglied im Bundesvorstand der Arbeiterwohlfahrt (AWO), "damit dies so bleibt, fordern wir bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen und eine deutlich bessere Personalausstattung."
Ähnlich klingt es bei Sylvia Bühler, Leiterin des Bundesfachbereichs "Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen" der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (verdi): "Die Beschäftigten lassen sich nicht mehr mit warmen Worten oder Mini-Pflege-Programmen abspeisen. Selbstbewusst fordern sie Arbeitsbedingungen, die sie selbst nicht krank machen. Sie verlangen, dass sie das, was gute Pflege ausmacht, umsetzen können. Dazu braucht es deutlich mehr Personal – damit endlich mehr Zeit bleibt für die Patienten im Krankenhaus und die Bewohner im Pflegeheim."
In den letzten Jahren hätten sich die Aufgaben in der Altenpflege stark verändert, sagte Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. Die Bewohner der Pflegeheime würden immer älter, seien gebrechlicher und litten häufiger an dementiellen Erkrankungen als früher: "Die Pflege wird zeitaufwändiger, darauf müssen wir reagieren. Die Personalschlüssel in der stationären Pflege müssen endlich an diesen neuen Bedarf angepasst werden."
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft forderte in einer Pressemitteilung anlässlich des Internationalen Tags der Pflegenden "eine Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Pflege. Pflegeberufe müssen für junge Menschen attraktiver werden. Gleichzeitig müssen die Arbeitsbedingungen so gestaltet werden, dass Pflegekräfte nicht bereits nach wenigen Jahren im Beruf ausgebrannt oder körperlich verbraucht sind."
"Die Arbeitsbedingungen und Personalausstattung in der Pflege müssen jetzt verbessert werden", sagte auch Elisabeth Scharfenberg, pflegepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Grünen. Ihre Partei fordere deshalb die schnellstmögliche Entwicklung und Einführung verbindlicher Personalbemessungsverfahren in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und -diensten, mehr Mitbestimmungsrechte für die Pflegekräfte in der Selbstverwaltung und die Zahlung tariflicher Löhne: "Wir unterstützen einen allgemein verbindlichen Tarifvertrag Soziales, um die Bedingungen für faire Löhne in der Pflege zu verbessern."
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