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Warum die Initiative Pro-Pflegereform hinschmeißt

Die Initiative Pro-Pflegereform, die sich für eine radikale Neuaufstellung der Pflegeversicherung einsetzt, pausiert angesichts der aktuellen Pflegepolitik ihre Arbeit.

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Foto: Evangelische Heimstiftung Bernhard Schneider, Sprecher der Stiftung Pro-Pflegereform, ist über die aktuelle Pflegepolitik enttäuscht.

„Im Moment müssen wir sehen, dass unsere Appelle derzeit ungehört verhallen“, sagte Bernhard Schneider, Stiftungs-Sprecher und Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung. Man könnte es auch etwas drastischer sagen, so Schneider: „Der Sockel-Spitze-Tausch ist tot und die Sektoren werden zementiert – zumindest für die Jahre dieser Koalition.“ Deshalb werde die Initiative in eine Warteschleife geschickt.

Die Initiative Pro-Pflegereform setzt sich seit 2016 für einen #NeustartPflege ein. Sie hat gemeinsam mit Prof. Dr. Heinz Rothgang ein Gutachten erarbeitet, das als Blaupause für die Politik dienen soll. Ziel ist ein Paradigmenwechsel und eine echte Stärkung der Pflege. Der Sockel-Spitze-Tausch soll das aktuelle Pflegesystem auf den Kopf stellen: Die Pflegebedürftigen bezahlen den festen Sockel und alle weiteren Kosten bezahlt die Pflegekasse. Bisher läuft es genau andersherum: Die nach oben offene Spitze bezahlen die Pflegebedürftigen, was zu immer weiter steigenden Eigenbeteiligungen führt.

Schneider kündigte in einer Rundmail an, dass das Netzwerk vor der nächsten Bundestagswahl wieder aktiviert werden könne. Bis dahin werde die Initiative keine proaktiven Schritte unternehmen.

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