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Wenig Interesse: Jugendliche empfinden Gehalt in der Pflege als zu niedrig

Knapp ein Viertel der Jugendlichen kann sich vorstellen, in der Pflege zu arbeiten. Verdienst und Laufbahn werden aber als wenig attraktiv angesehen. Das geht aus einer repräsentativen Befragung von Jugendlichen hervor, die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) jetzt in Berlin vorstellte.

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"Wir brauchen dringend Nachwuchs für die Pflege": Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) stellte in Berlin eine aktuelle Umfrage vor. Demnach halten die Jugendlichen in Deutschland das Gehalt und die Aufstiegschancen in der Pflege für zu gering.

Foto: SPD

Die Jugendlichen haben der Umfrage des Sinus-Instituts für Markt- und Sozialforschung zufolge ein realistisches Bild von den Berufen in der Pflege, die in der Corona-Krise besonders ins Blickfeld gerückt sind. Drei Viertel der Befragten halten die Arbeit für anspruchsvoll. 84 Prozent erklären, sie könne gleichermaßen von Männern wie Frauen verrichtet werden. Rund 80 Prozent der Jugendlichen sagen, das Gehalt sei zu gering für das, was die Menschen leisten. Die Aufstiegsmöglichkeiten werden von der Hälfte der Befragten als schlecht eingeschätzt. Nur eine sehr kleine Gruppe von vier Prozent der Befragten erklärte in der Umfrage denn auch, den Pflegeberuf tatsächlich ins Auge zu fassen – weit überwiegend junge Frauen.

Vor dem Hintergrund dieser Zahlen sagte die Ministerin, man müsse bei der Aufwertung der Pflegeberufe vorankommen: "Wir brauchen dringend Nachwuchs für die Pflege." Wichtige Hebel seien mehr Gehalt, bessere Arbeitsbedingungen und Aufstiegsmöglichkeiten.

Für die Studie waren zwischen März und Mai 2020 jeweils rund 1.000 repräsentativ ausgewählte Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren zu ihrer Haltung zum Pflegeberuf (und zum Erzieherberuf) online und in Interviews befragt worden. Die vollständige Studie soll Mitte August vorliegen.