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Wie es mit der Digitalisierung der Pflege wirklich aussieht

Rheinland-Pfalz ist das erste Bundesland, das mit der Studie „digi2care“ eine umfassende Standortanalyse zur Digitalisierung der Pflege vorgelegt hat.

Digitalisierung in der Altenpflege
Foto: AdobeStock/vegefox.com Die professionelle Altenpflege braucht eine umfassende Digitalstrategie.

„Die Digitalisierung ist auch in der Pflege angekommen“, sagte Arbeits- und Digitalisierungsminister Alexander Schweitzer am Donnerstag zur Vorstellung der Studie. Dennoch verfügt nur ein Drittel der befragten Pflegeschulen beispielsweise über ein Konzept für Medienbildung.

Wlan ist Voraussetzung

Die Ausstattung mit Wlan als Voraussetzung für die Digitalisierung ist der Studie zufolge unterschiedlich gut. In 85 Prozent der Pflegeschulen sei sie sehr gut, in den Versorgungseinrichtungen aber schlechter, sagte Studienleiter Prof. Dr. Frank Weidner von der Dienstleistung, Innovation, Pflegeforschung GmbH (DIP). Am schlechtesten schnitten die Krankenhäuser ab.

Drei Viertel der befragten Einrichtungen und Dienste hätten ihre Mitarbeiter inzwischen mit einem PC oder Smartphone ausgestattet, viele Auszubildende hätten Tablets bekommen. Videotelefonie habe „enorm zugelegt“ und „fast alles, was administrativ läuft, ist digital“, berichtete Weidner aus der Praxis. Bei der Pflegeplanung und -dokumentation laufe dies noch nicht so gut, lasse sich aber auch nicht komplett digitalisieren. Telemedizin mit Robotern werde dagegen nach seiner Einschätzung bis auf weiteres nicht über Einzelprojekte hinausgehen. Sie funktionierten nicht so komplex wie die Pflege.

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Bildungsoffensive in der Pflege angekündigt

Ausgehend von den Erkenntnissen der Studie kündigte Schweitzer eine digitale Bildungsoffensive in der Pflege an. Kern ist die Entwicklung eines fach- und mediendidaktischen Rahmenkonzepts für digitale Fortbildungsangebote für Lehrende sowie Schulleitungen an den Pflegeschulen. Lehrende sollen in die Lage versetzt werden, digitales Lehren und Lernen auch unabhängig von Ort und Zeit zu planen, zu organisieren und zu evaluieren.

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