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Wie Kunst das Leben Demenzkranker bereichern kann

Unter dem Motto "Across Borders – Grenzen überschreiten" haben sich 80 Museumsfachleute aus ganz Europa im Duisburger Lehmbruck-Museum zu einer Konferenz zum Thema "Museen, Kunst & Demenz" getroffen. Ziel war es, Erfahrungen auszutauschen und neue Strategien für kulturelle Teilhabeangebote für demenzerkrankte Menschen zu entwickeln.

- Spezielle Museumsführungen für Demenzbetroffene gibt es mittlerweile vielerorts in Europa – etwa, wie hier im Bild, im Städel Museum in Frankfurt am Main.Foto: Städel Museum

Bei der Tagung sei man "erstaunlich übereinstimmend" zu dem Ergebnis gekommen, dass sich Kunst am besten über die Sinne vermitteln lasse. Das aktiviere die Vorstellungskraft, so Kunstvermittlerin Sybille Kastner, die die Tagung initiiert hat und seit neun Jahren in Duisburg spezielle Museumsführungen für Demenzbetroffene anbietet: "Aber man muss bereit sein für ungewöhnliche Antworten." So berichteten Teilnehmer aus Florenz etwa, dass sie viel mit Poesie arbeiten – so entwickeln sie etwa gemeinsam mit Demenzerkrankten aus sprachlichen Fragmenten ein Gedicht.

Die Tagung in Duisburg war Bestandteil eines zweijährigen Projekts der Europäischen Union (EU) mit dem Titel "Museums Art & Alzheimer" (MA&A). Sein Ziel ist es, das europaweit gewonnene Wissen zu vernetzen und gesammelte Erfahrungen über die Grenzen zu tragen. An der Tagung im Lehmbruck Museum nahmen unter anderem Experten des Marino Marini Museums aus Florenz (Italien), der Butler Gallery aus Kilkenny (Irland) und des Stedelijk Museums aus Amsterdam (Niederlande) teil.