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Wie Personalnot und Krankheit sich gegenseitig befeuern
Viele Pflegepersonen kennen dieses Phänomen: Durch den Personalmangel am Arbeitsplatz ist die Arbeitsbelastung hoch, was wiederum bedingt, dass sie selbst oder ihre überlasteten Kolleginnen und Kollegen häufiger ausfallen. Das sei ein Teufelskreis, der durchbrochen werden müsse, warnt die Krankenkasse DAK.

Laut DAK-Gesundheitsreport erleben 44 Prozent der Beschäftigten in Niedersachsen im Arbeitsalltag regelmäßig Personalmangel – insbesondere in Pflegeberufen, in der Kinderbetreuung und bei fahrzeugführenden Berufsgruppen. Betroffene litten häufiger unter Schmerzen, Schlafstörungen und Erschöpfung. „Die Ergebnisse sollten ein Weckruf sein“, so der DAK-Landeschef Dirk Vennekold, Landeschef der DAK-Gesundheit in Niedersachsen. Durch den Stress und die Belastungen könne der Personalmangel den Krankenstand hochtreiben, was die Situation weiter verschärfe. Berufsgruppen mit Fachkräftemangel hätten schon jetzt einen überdurchschnittlich hohen Krankenstand.
Der repräsentativen Studie nach ist auch Präsentismus weit verbreitet: 68 Prozent der Beschäftigten mit regelmäßigem Personalmangel im Job gaben an, in den vergangenen Monaten auch krank gearbeitet zu haben.
Die Betroffenen stünden unter starkem Termin- und Leistungsdruck, machten Überstunden und versäumten Pausen. In der Freizeit könnten sie oft nicht abschalten, verzichteten auf Sport und fänden wenig Zeit für Hobbys, Familie und Freunde. Mehr als die Hälfte der Befragten seien ständig müde und erschöpft, gut ein Drittel habe Schlafstörungen oder Rückenschmerzen, jeder fünfte Kopfschmerzen. “Gerade wenn betriebliche Aufgaben unter den Zwängen des Mangels zu meistern sind, sollten die Arbeitgeber und Unternehmen die gesundheitliche Dimension stärker in den Fokus rücken“, forderte Vennekold.
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