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Wingenfeld: „Es geht zu langsam!“

Dr. Klaus Wingenfeld,
Geschäftsführer des Instituts für Pflegewissenschaft
(IPW) an der Uni Bielefeld, fordert
mehr Tempo bei der Weiterentwicklung der Pflege in
Deutschland. "Es geht zu langsam", so der Experte in
der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege, "das alles ist ja kein
Selbstzweck oder nur eine akademische Übung."

- "Wir werden keine Fachkräfte für die Langzeitpflege begeistern können, wenn alles so bleibt, wie es ist": Dr. Klaus Wingenfeld, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld.Foto: Monika Gaier

Die Weiterentwicklung der Pflege sei ein längerer
Prozess, so Wingenfeld. Wer diesen fördern wolle, müsse
jetzt aktiv werden und nicht erst 2020 oder noch
später. "Wir werden keine Fachkräfte für die
Langzeitpflege begeistern können, wenn alles so bleibt,
wie es ist", so Wingenfeld. Gemeinsam mit Prof. Andreas Büscher von der
Hochschule Osnabrück hat er im Auftrag des
Bundesgesundheitsministeriums den Fachbericht "Strukturierung und
Beschreibung pflegerischer Aufgaben auf der Grundlage
des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs" erstellt.

Im ausführlichen Altenpflege-Interview fordert Wingenfeld,
endlich Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung der
Pflege zu schaffen, Konzepte anzupassen, die
Mitarbeiter fachlich vorzubereiten und das Ganze
öffentlich zu kommunizieren. Schließlich sei Pflege
längst mehr als Hilfe beim Essen, beim An- und
Auskleiden, bei der Körperpflege und beim
Toilettengang: "Das Neue muss auch nachgefragt werden,
und das bedeutet, dass die Profis auch erklären müssen,
was sich geändert hat."