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„Wir brauchen die Integration von akademisch ausgebildeten Pflegenden“

Mit einem Festakt hat die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Im Interview mit der Zeitschrift Altenpflege erläutert die DGP-Vorsitzende Renate Stemmer, was die Pflegewissenschaft in diesen 30 Jahren für die Praxis geleistet hat, was sie leisten kann und künftig leisten will.

Foto: Werner Krüper

Als die DGP 1989 gegründet wurde, existierte noch die Deutsche Demokratische Republik. Dort gab es bereits in den 1960er-Jahren pflegewissenschaftliche Studiengänge, wohingegen die ersten pflegebezogenen Studiengänge in der Bundesrepublik erst Mitte der 1980er-Jahre entstanden. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Altenpflege äußert sich Renate Stemmer, Professorin für Pflegewissenschaft und Pflegemanagement an der Katholischen Hochschule Mainz sowie Vorsitzende der DGP, zu den Erfolgen der DGP bei der Etablierung der Pflegewissenschaft in Deutschland, zu dem Beitrag, den die Pflegewissenschaft anno 2019 konkret für die Praxis leistet, und dazu, warum die Integration von akademisch ausgebildeten Pflegenden für die Weiterentwicklung der Pflegeberufe von großer Bedeutung ist. "Dabei kann es nicht darum gehen, für Einzelpersonen Nischen zu finden", so Stemmer, "es ist vielmehr ein Konzept zu entwickeln, das Organisations-, Personal- und Kulturentwicklung umfasst. Die Organisationsentwicklung sollte die erweiterten Entscheidungs- und Handlungsstrukturen abbilden, die erforderlich sind, um das Potenzial der hochschulischen Pflegefachkräfte abzubilden. Die Personalentwicklung wiederum sollte dazu beitragen, ausreichend hochschulisch qualifizierte Pflegefachkräfte zu akquirieren und zu halten. Und die Kulturentwicklung muss darauf abzielen, die geänderten Strukturen und Qualifikationsprofile in einer Einrichtung zu integrieren und deren Akzeptanz zu fördern."