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Wissenschaftler fordert mehr Tiere im Heim
Der Bremer Pflegewissenschaftler Stefan Görres fordert
mehr Tiere in Altenpflegeeinrichtungen. Sie seien gut
für die Psyche, sagte Görres dem Bremer "Weser-Kurier".
Viele ältere Menschen fühlten sich in Pflegeheimen
einsam, weil sie wenig Kontakt zu Angehörigen oder
anderen Heimbewohnern hätten.

"Wenn Tiere anwesend sind, möchte man sie automatisch
streicheln und berühren." Fürsorge sei ein zentrales
Element des Lebens. Wenn ein Tier für Beruhigung sorge,
entlaste es auch das Personal, ergänzte Professor
Görres. Außerdem mache es Heime menschlicher, wenn
seelenlose Flure durch ein Tier belebt würden.: "Es ist
schade, dass Heime sich da nicht drauf einlassen."
Geeignet seien alle Tiere, die streichelfähig seien.
Dazu gehörten Meerschweinchen, Kaninchen, Hunde, Katzen
oder auch Kanarienvögel. Einige Pflegeheime hielten
sogar Pferde oder Esel. Leider sei die Tierhaltung in
Heimen oft nicht einfach. "So dürfen die Haustiere von
Zuhause oft aus vermeintlich hygienischen Gründen nicht
mitkommen."
Auch ein Besuch von Tiertherapeuten kann laut Görres
besonders für Menschen mit einer Demenz gut sein. Tiere
hätten eine Eisbrecher-Funktion: "Oft sitzen
Demenzkranke in Pflegeheimen nur schweigsam da. Aber
sobald Tiere da sind, beginnen sie zu reden." Aber
diese Therapieform binde Personal und sei beim heutigen
Pflegenotstand schwer zu organisieren. Wenn Tiere nach
der Therapie wieder gehen, kann das Görres zufolge
allerdings auch als Verlust wahrgenommen werden. Görres
ist Professor am Institut für Public Health und Pflegeforschung
(IPP) an der Universität Bremen.
- Buchtipp: Innovationen für die Pflege,
Praxismpulse aus Forschungsergebnissen und Studien,
Stefan Görres - Videotipp: Mit Tieren das Tor zur Demenz
öffnen
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