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Wissmann beklagt “ethische Insuffizienz”

Für Peter Wissmann, Geschäftsführer der
Demenz Support Stuttgart gGmbh, zeugt es
von "ethischer Insuffizienz", Lügen und Scheinangebote
als probate Mittel zur "Befriedung" und "Beschäftigung"
demenzerkrankter Personen einzusetzen. Das sagte der
Demenzexperte jetzt gegenüber der Fachzeitschrift
Altenpflege.

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Natürlich erfordere das Leben manchmal (Not-)Lügen, so
Wissmann. Gegenüber Menschen mit Demenz müssten sie
dann erlaubt sein, wenn es gelte, eine große Gefahren-
und Notsituation zu entschärfen: "Jedoch nur, wenn dazu
definitiv keine alternative Maßnahme zur Verfügung
steht."

Der zu beobachtende Trend, auch in weniger dramatischen
Situationen zur Lüge oder zur Täuschung zu greifen, ist
Wissmann zufolge "brandgefährlich, weil er Menschen mit
demenzieller Beeinträchtigung grob unterschätzt".

Zur Frage "Demenzkranke belügen?" haben in der
aktuellen Mai-Ausgabe von Altenpflege neben Wissmann noch fünf
andere Experten Stellung bezogen, darunter unter
anderem Michael Schmieder (langjähriger
Leiter der auf Dementenbetreuung spezialisierten
Einrichtung Sonnweid in der Schweiz) und Sylvia Kern
(Geschäftsführerin der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg).