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Wohnumfeld beeinflusst Selbstständigkeit

Wie Senioren-Einrichtungen der stark wachsenden Nachfrage mit flexibler Raumgestaltung und „versteckten“ Hilfestellungen begegnen, gehört zu den großen Themen der diesjährigen Leitmesse Altenpflege 2022. Die Messe findet vom 26. Bis 28. April statt – erstmals am neuen Standort Essen.

Leitmesse Altenpflege in Essen vom 26. bis 28. April 2022
Foto: Vincentz Network Die Leitmesse Altenpflege findet vom 26. bis 28. April in Essen statt.

Studien ergaben einen Bedarf von bis zu 540.000 neuen Servicewohneinheiten in den kommenden Jahren. Im Vordergrund stehen ein behagliches Ambiente, Sicherheit und die Möglichkeit, Pflegedienstleistungen in Anspruch zu nehmen. „Dabei erleichtert eine spezifische Raumplanung die Pflege, in dem man zum Beispiel Bad und Schlafzimmer nebeneinander anordnet und die Wand mit dem Waschbecken drehbar macht“, erläutert Carolin Pauly, Geschäftsführerin von Universal Rooms, einem Unternehmen, das sich als Nahtstelle zwischen den Wünschen der Betreiber und der Möbelindustrie versteht.

Der Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung, Bernhard Schneider ergänzt: „In Zukunft werden wir in einem sektorenfreien Setting das Wohnen, die Pflege und Betreuung und die Digitalisierung noch stärker als Bausteine begreifen müssen, die sich je nach Bedarf kombinieren lassen, etwa in einem Pflegeappartement oder einer betreuten Wohnung, in einer Wohngemeinschaft oder sonstigen gemeinschaftlichen Wohnform, in einer Residenz oder einem Generationenprojekt. Hinzu kommen Pflege, Betreuung und Assistenz, in Form einer Tages- oder Nachtpflege, eines mobilen Dienstes oder von Ehrenamtlichen sowie Technik mit Hausnotruf, Sturzsensoren, Herdabschaltung, Rollladen- und Lichtsteuerung, Video-Tür-Telefonie. Wie diese Wohnsituationen von morgen schon heute konkret aussehen, das zeigt die Sonderschau Aveneo, an der auch viele Start-Ups teilnehmen.

Digitale Lösungen reduzieren Verwaltungsaufwand

Die Digitalisierung zeigt sich durch alle Bereiche der Pflege. Trends sind etwa der Einsatz Künstlicher Intelligenz, die Anbindung an die Telematikinfrastruktur, der Bürokratieabbau und Roboter-gestützte Assistenzsysteme. Mark Steinbach, Geschäftsführer, opta data Gruppe betont: „Konzepte, die die Versorgungssituation verbessern, Kunden binden und deren Zufriedenheit steigern, sind gefragt wie noch nie. Wir möchten die Pflegebranche motivieren, ihren Arbeitsalltag selbst zu gestalten. Neue Arbeitszeitmodelle und Quartierskonzepte sind hier nur einige Stichworte. Digitale Lösungen, die den Verwaltungsaufwand im Pflegealltag reduzieren, schaffen wichtige Freiräume, die durch die Corona bedingten Belastungen immer wichtiger werden.“

„Eine Herausforderung des Pflegealltags bleibt auch in diesem Jahr der Fachkräftemangel. Vor diesem Hintergrund betrachtet ist natürlich jede Lösung, die durch Digitalisierung Aufwände einspart und wertvolle Zeit schafft ein positiver Trend. Dazu zählt das Thema e-Learning für die professionelle Pflege. Der wesentliche Vorteil liegt darin, dass die Mitarbeitenden ihre Fort- und Weiterbildungen digital und dadurch vollkommen zeit- und ortsungebunden absolvieren können. So kann die Fort- und Weiterbildungsplanung zukünftig noch viel effizienter gestaltet werden“, erläutert Martin Lepa vom MEDIFOX DAN-Produktmanagement.

Messekongress mit über 30 Vortragsblöcken

Der begleitende Fachkongress spiegelt in mehr als 30 Vortragsblöcken alle aktuellen Themen der Altenpflege wider – etwa die Zukunft der professionellen Pflege, die Hospiz- und Palliativversorgung, die Ausbildung oder die neue tarifliche Bezahlung nach dem Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz (GVWG). Zu den namhaften Referent:innen gehören unter anderem: Elisabeth Beikirch, ehemals EinSTEP, Heinz Rothgang, Professor für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung, die Pflegexperten Michael Wipp und Andreas Heiber, Nadine-Michèle Szepan vom AOK Bundesverband sowie Doreen Klepzig, Referentin vom Bundesministerium für Gesundheit.

Neu dabei ist das Thema Klimaschutz. Die Vortragenden aus AWO, Diakonie und Caritas zeigen, wie Klimaschutz in der Pflege möglich ist und welche große Wirkung auch kleine Schritte haben können.

Die traditionsreiche Leitmesse der Pflegewirtschaft findet abwechselnd in Essen und Nürnberg statt und spiegelt alle Facetten der Branche wider: Dienstleistungen und Produkte für Pflege und Therapie, Beruf und Bildung, IT und Management, Ernährung und Hauswirtschaft, Textil und Hygiene sowie Raum und Technik.

Weitere Infos, das aktuelle Programm und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.