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Wundversorgung: Expertenrat empfiehlt neue Strukturen
Um die Behandlung chronischer Wunden zu verbessern, sei eine bessere Vernetzung aller beteiligten Berufsgruppen erforderlich – zu diesem Ergebnis kommt das Abschlusspapier des Expertenrats "Strukturentwicklung Wundmanagement". Experten aus Pflege, Versorgung, Medizin und Politik diskutierten darüber in Berlin.

Bernd Gruber, Mitglied des Deutschen Pflegerats (DPR), wies auf den schon heute bestehenden Notstand in der ambulanten Versorgung hin: "Es gibt längst Pflegedienste, die Patienten mit chronischen Wunden ablehnen." Die Bildung von interdisziplinären Netzwerken müsse daher oberste Priorität haben. Gruber lobte die ausgewogene Zusammenarbeit im Expertenrat und bedauerte zugleich, dass die Stimme der Pflege in vielen anderen Entscheidungsgremien des Gesundheitswesens nur wenig Gehör finde.
Marcus Schneider vom Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV) begrüßte die Arbeit des Expertenrats. Einige Inhalte des Abschlusspapiers seien bereits in die Diskussion auf Bundesebene eingeflossen. So hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) im August beschlossen, dass die Versorgung von chronischen Wunden im Rahmen der häuslichen Pflege vorrangig durch spezialisierte Pflegedienste mit auf die Wundversorgung qualifizierten Pflegefachkräften erfolgen soll, wobei die Pflegedienste mit den verordnenden Ärzten in engem Kontakt stehen.
Fraglich sei, so Schneider, ob die Versorgung durch gänzlich neue Strukturen wie spezialisierte Einrichtungen außerhalb der Häuslichkeit zielführend sei. Es müsse in erster Linie darum gehen, die derzeitigen Strukturen in die Lage zu versetzen, die Versorgung von chronischen und schwer heilenden Wunden entsprechend des medizinisch-pflegerischen Wissensstands und industrieunabhängig durchzuführen.
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