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Zahl der Leiharbeiter in der Altenpflege steigt
Im Bereich der Altenpflege hat es 2017 mehr als 7.500
Leiharbeitskräfte gegeben, drei Jahre zuvor waren es
nur 5.850 gewesen. Das berichtet die Tageszeitung
"Passauer Neue Presse" (PNP) unter Berufung auf eine Antwort der
Bundesagentur für Arbeit (BA) auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linkspartei.

Dem Bericht zufolge verdienen Leiharbeitskräfte
deutlich weniger als regulär Beschäftigte. Der
Bruttomonatsverdienst für Vollzeitbeschäftigte in der
Altenpflege lag demnach Ende 2016 bei 2.436 Euro – bei
Leiharbeitskräften hingegen im Durchschnitt nur bei
2.131 Euro.
"Beschäftigte im Gesundheitswesen und in der Pflege
dürfen nicht als billige Arbeitskräfte zur
Profitmaximierung von Leiharbeitsunternehmen herhalten,
ebenso wenig wie alle anderen Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer", sagte Sabine Zimmermann,
arbeitsmarktpolitische Sprecherin der
Bundestagsfraktion der Linkspartei, gegenüber der PNP.
Arbeitgeber im Altenpflegebereich klagten seit Jahren
über Fachkräftemangel: "Doch Fachkräfte bekommt man nur
und bindet sie an sich, wenn man gute
Arbeitsbedingungen bietet."
Der Leiharbeits-Boom ist nicht nur auf die Altenpflege
beschränkt. Im Bereich der Gesundheits- und
Krankenpflege, bei Rettungsdiensten und der
Geburtshilfe waren im vergangenen Jahr laut
BA-Statistik bundesweit 10.181 Menschen als
Leiharbeitskräfte beschäftigt. Im Jahr 2014 waren es
7.374 gewesen. Bei 28,9 Prozent der entliehenen
Beschäftigten in Pflegeberufen habe der Lohn sogar
unterhalb der bundeseinheitlichen Niedriglohnschwelle
von 2.088 Euro brutto gelegen.
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