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12. Mai – Internationaler Tag der Pflegenden: Die Pflege macht mobil

Zum Internationalen Tag der Pflegenden machen Fachverbände und Gewerkschaften mit zahlreichen Aktionen auf Missstände in der Pflegepolitik aufmerksam.

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Foto: Adobe Stock/Juan Aunión Am Internationalen Tag der Pflegenden wird die Pflege laut - egal ob in der Kranken- oder Altenpflege.

„Mit einem offenen Brief an den Bundesgesundheitsminister möchten wir auf aktuelle und dringliche Maßnahmen aufmerksam machen, die unserer Ansicht nach für eine nachhaltige Stärkung guter Pflege für die Gesellschaft unverzichtbar sind“, sagte Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz. Es reiche einfach nicht mehr, nur über mögliche Verbesserungen zu reden. „Es ist endlich an der Zeit, diese auch umzusetzen“, so Mai.

Es gibt ein Umsetzungsproblem in der Pflegepolitik

Der Vorsitzende des DBfK Nordwest, Martin Dichter, attestierte ebenfalls, dass es kein Erkenntnisproblem, sondern bezüglich der Personalsituation ein Umsetzungsproblem gebe. Noch drängender als in den Krankenhäusern sei etwa die katastrophale Situation in der Altenpflege mit einem Personalschlüssel von etwa 1:50 in der Nachtschicht in Nordrhein-Westfalen.

Der Errichtungsausschuss der Pflegekammer NRW zeichnet symbolisch alle Pflegenden mit einem Preis für besondere Verdienste in der professionellen Pflege aus. „Jede und jeder Einzelne verdient großen Respekt und Anerkennung. Daher werden wir den Preis in diesem Jahr allen Pflegenden in Nordrhein-Westfalen widmen“, sagte Sandra Postel, Vorsitzende des Errichtungsausschusses.

Es fehlen Pflegepädagogen und -pädagoginnen

Mit zahlreichen Aktionen möchte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die unzureichende Personalausstattung in der Pflege und den dringenden politischen Handlungsbedarf aufzeigen. „Pflegepersonen geben ihren Beruf auf, obwohl sie ihn lieben, oder sie reduzieren auf eigene Kosten ihre Arbeitszeit, weil sie völlig ausgepowert sind“, sagte Sylvia Bühler, Mitglied im Verdi-Bundesvorstand.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) richtete den Blick auf ein anderes Problemfeld: das der fehlenden Pflegepädagogen. „Wer die pflegerische Versorgung sicherstellen will, der muss ganz vorne ansetzen: Wir brauchen mehr Pflegepädagoginnen und Pflegepädagogen, um die Ausbildungskapazitäten zu erhöhen“, sagte bpa-Präsident Bernd Meurer: „Pflegekräfte fehlen, weil Pflegepädagogen fehlen.“

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Alle Reformbemühungen der Vergangenheit seien unzureichend, kritisierte Manfred Stegger, Präsident des BIVA-Pflegeschutzbundes. Es brauche dringend gesetzliche Regelungen, die „die Arbeitsbedingungen der Pflegenden und damit die Pflegequalität verbessern“. Auch SoVD-Präsident Adolf Bauer mahnte bei der Bundesregierung Taten an: „Das sind wir den Pflegenden, aber auch den Gepflegten mehr als schuldig.“

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