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Allgemeinverbindlicher Tarifvertrag: Es wird ernst
Die Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (verdi) haben sich bei ihrem Sondierungsgespräch am 21. August in Berlin auf die Aufnahme von Tarifverhandlungen über einen Tarifvertrag in der Altenpflege geeinigt.

Ziel ist es, möglichst noch in diesem Jahr einen Tarifvertrag abzuschließen, der vom Bundesarbeitsminister auf die gesamte Altenpflege in Deutschland erstreckt wird. Die Tarifregelungen müssten dann auch Arbeitgeber einhalten, die bisher sehr niedrige Löhne zahlen und schlechte Bedingungen bieten. Bestehende bessere Tarifverträge blieben davon unberührt.
"Wir haben das ehrgeizige Ziel, bis Ende des Jahres einen Tarifvertrag zu verhandeln", sagte Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand, "die Zeit drängt. Händeringend werden überall gute, engagierte Beschäftigte für die Altenpflege gesucht, die gewinnt man nur mit guten Arbeitsbedingungen." Ein bundesweit geltender Tarifvertrag mit rechtlich verbindlichen Mindestbedingungen sichere das Lohnniveau nach unten ab und schütze auch die Anbieter vor einem ruinösen Wettbewerb.
"Wir möchten den Pflegeberuf attraktiver machen und die Bedingungen für die gesamte Branche verbessern", sagte BVAP-Vorstandsmitglied Gero Kettler nach dem Sondierungsgespräch, "hierfür brauchen wir Regelungen, die über den Pflegemindestlohn hinausgehen. Tarifverhandlungen sind hierfür der richtige Weg." Das angekündigte Pflegelöhneverbesserungsgesetz müsse jetzt zügig vom Bundestag beschlossen werden. Arbeitgeber, denen eine zukunftsfähige Altenpflege und eine faire Entlohnung wichtig sind, sollten laut Kettler dem Arbeitgeberverband beitreten und mit an den Verhandlungstisch kommen.
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