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Bayern legt Reformplan für die Pflege vor
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat am Sonntag in München die Eckpunkte für eine Pflegereform vorgestellt. Er setzt vor allem auf mehr gut qualifiziertes Personal, attraktive Bezahlung und passendere Versorgungsformen.

Pflegebedürftige sollen bei langen Pflegeverläufen finanziell entlastet werden. Die Pflegeversicherung soll dafür die Kosten der Pflege und Betreuung komplett übernehmen. Auch bei der Behandlungspflege sieht der Reformplan eine vollständige Kostenübernahme vor. Zur Finanzierung fordert Holetschek einen Steuerzuschuss aus dem Bundeshaushalt.
„Die Zukunft einer guten Pflege entscheidet sich in der Frage, ob es gelingt, ausreichend gut qualifiziertes Personal zu gewinnen“, sagte Holetschek. Dazu bedürfe es attraktiver und verbindlicher Bezahlung nach Tarif. Zuschläge für Überstunden, Wochenendarbeit und Nachtarbeit soll steuerlich begünstigt werden. Auch die Diakonie in Bayern hat angesichts des Personalmangels steuerliche Vergünstigungen für das Pflegepersonal vorgeschlagen. Eine Möglichkeit wäre ein Steuerfreibetrag von 500 Euro monatlich, sagte Vorständin Sandra Schuhmann. „Dies wäre rasch umzusetzen und wäre im Geldbeutel sofort zu spüren.“
Weiterhin spricht sich der Reformplan dafür aus, dass Pflegefachpersonen heilkundliche Tätigkeiten selbständig übernehmen sollen, damit Beschäftigte ihre Kompetenzen einsetzen können. Die Zunahme hochkomplexer Pflegesituationen erfordere zudem mehr hochschulisch ausgebildete Pflegefachpersonen. Primärqualifizierende Studiengänge sollen dafür ausgebaut werden.
Ein weiterer Baustein des Reformplans sieht den Ausbau der Versorgungsstrukturen vor Ort vor. „Die Menschen müssen sich darauf verlassen können, auch bei Pflegebedürftigkeit in ihrem gewohnten sozialen Umfeld und Teil des gesellschaftlichen Lebens bleiben zu können“, sagte Holetschek.
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