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Bündnis für Gute Pflege warnt vor drohendem Kollaps im Pflegesektor

Das Bündnis für Gute Pflege schlägt Alarm hinsichtlich der aktuellen Sparpolitik der Bundesregierung, die nach ihrer Einschätzung die Pflegebranche in Deutschland in eine bedrohliche Lage bringt. Die Organisation kritisiert, dass die Regierung die Pflegeversicherung durch die Übernahme gesamtgesellschaftlicher Lasten zunehmend belastet und warnt vor den Konsequenzen.

Bild: Adobe Stock/vegefox.com

Die Finanzierung der Coronapandemie-Kosten (5,5 Milliarden Euro) und die Rentenversicherungsbeiträge für pflegende Angehörige (3,5 Milliarden Euro) haben laut dem Bündnis zu einer finanziellen Schieflage der Pflegeversicherung geführt. Diese Entwicklung werde durch den Entschluss der Bundesregierung verschärft, den vorgesehenen jährlichen Bundeszuschuss von einer Milliarde Euro für die nächsten vier Jahre zu streichen.

Das Bündnis betont, dass diese Sparpolitik die pflegebedürftigen Menschen, ihre Angehörigen und Pflegekräfte stark belasten wird. Höhere Eigenleistungen und eine Zunahme der Pflege- und Betreuungsaufgaben wären die Folge. Darüber hinaus warnt es vor den gesellschaftlichen Folgen, wie dem verstärkten Arbeitskräftemangel, wenn Angehörige ihre Berufstätigkeit aufgrund von Pflegeaufgaben reduzieren oder aufgeben müssen.

Die dringende Forderung des Bündnisses an die Bundesregierung ist, diese Politik zu revidieren und die im Koalitionsvertrag versprochenen Bundeszuschüsse zur Pflegeversicherung bereitzustellen. Dies sei ein notwendiger erster Schritt, um die Zahlungsfähigkeit der Pflegeversicherung zu sichern. Zudem fordert das Bündnis eine strukturelle Reform der Pflegeversicherung, um deren Einnahmebasis langfristig zu stabilisieren. Die Vorschläge für solche Reformen liegen bereits vor und müssten nun von der Politik umgesetzt werden.

2 Kommentare

  1. erich.chlebeck

    Wenn man sich nicht mehr an demokratische Parteien und deren
    Koalitionsvertrag verlassen kann, schwindet auch das Vertrauen in die Politik. Mein Vorschlag: zurück zu den Wurzeln der Menschlichkeit, bitte keine Akademiker/Rinnen in die Pflege, betriebswirtschaftliche Ansätze wählen, fachpraktische Arbeit sowohl in der Theorie als auch in der Praxis wählen. Dafür Sorge tragen, das Gelder in den Versicherungssystemen nicht zweckentfremdet bzw. umgeschichtet werden. Ursachenbezogen handeln. Werft die ach so tollen Konzepte in die Ecke und handelt für den alten Menschen. Ehrliches Auftreten der Politik. Der Karren steckt schon längere Zeit im Dreck. Die Zeit der schönen ist vorbei.
    Erich Chlebeck Leiter sozialer Einrichtungen

  2. erich.chlebeck

    Es heißt natürlich: Die Zeit der schönen Träumerei ist vorbei.

    Erich Chlebeck
    Leiter sozialer Einrichtungen a.D.