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Erster Ärger um Tarifvertrag für die Altenpflege

Kaum haben die "Tarifgemeinschaft Pflege Bremen" (TG) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (verdi) Ende März den deutschlandweit ersten trägerübergreifenden Tarifvertrag für die Altenpflege unterzeichnet, droht handfester Ärger. Zwei Arbeitgeber des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) haben das Vertragswerk für nichtig erklärt.

- Zwei Gesellschaften des ASB wolen aus der "Tarifgemeinschaft Pflege Bremen" und aus dem gerade abgeschlossenen trägerübergreifenden Tarifvertrag aussteigen.Logo: ASB

Mit einer Klage vor dem Amtsgericht Bremen wollen die ASB-Gesellschaften "Ambulante Pflege" und "Altenwohn- und Pflegeheim" ihre fristlosen Kündigungen aus der TG erzwingen und damit den Ausstieg aus dem Tarif. Das berichtet jetzt die Tageszeitung "Weser-Kurier". Die beiden Pflege-Anbieter sehen laut Presseberichten wirtschaftlich keine Möglichkeit, die im Vertragswerk enthaltenen Lohnsteigerungen umzusetzen. Im Arbeitgeberlager herrscht jetzt dicke Luft.

In dem Tarifvertrag hatten sich verdi und die "Tarifgemeinschaft Pflege Bremen", in der sich 16 Arbeitgeber vom ASB über die Caritas bis hin zur Bremer Heimstiftung zusammengeschlossen haben, auf höhere Lohnzahlungen, Urlaubsregelungen und mögliche Sonderzahlungen für die Beschäftigten der Tarifgemeinschaft geeinigt (wir berichteten unter der Überschrift "Durchbruch: 16 Arbeitgeber, ein Tarifvertrag"). Bis 2019 wollen die Parteien einen Vertrag für die Altenpflege im gesamten Land Bremen abschließen, der dann auch für die Beschäftigten bei privaten Trägern gelten soll.