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Gesundheitsministerkonferenz wird konkret

Die Gesundheitsministerkonferenz (GKM) in Friedrichshafen hat erste dringend notwendige gesundheitspolitische Beschlüsse gefasst, die direkt die professionelle Pflege betreffen.

Rede von Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha bei ver.di-Kundgebung anlässlich der Gesundheitsministerkonferenz
Foto: Sozialministerium Baden-Württemberg Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) spricht auf der Verdi-Kundgebung anlässlich der Gesundheitsministerkonferenz in Friedrichshafen.

„Wir haben konzentriert über das Thema der Absicherung des Fachkräftebedarfs im Gesundheitswesen gesprochen“, sagte Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD). Aus Ländersicht müsse hierfür ein breiter Instrumentenkasten entwickelt und auch bundesgesetzlich abgebildet werden.

Die GKM hat sich dazu unter anderem konkret für folgende Eckpunkte ausgesprochen:

  • Schulgeldfreiheit und Ausbildungsvergütung in Gesundheitsfachberufen
  • Anreize für Berufsaussteiger und -aussteigerinnen zum Wiedereinstieg in den Pflegeberuf sowie für Teilzeitbeschäftigte zur Erhöhung der Wochenarbeitszeit
  • einfachere Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen im Gesundheitswesen
  • Entbürokratisierung der Pflege, um die Arbeitssituation von Pflegekräften grundsätzlich zu verbessern
  • kostendeckende Refinanzierung der Ausbildungsausgaben im Rahmen der Umsetzung des Personalbemessungsinstruments (PeBeM) und die damit verbundene Weiterqualifizierung von Pflegekräften ohne Ausbildung
  • Leiharbeit möglichst beschränken
  • Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber motivieren, Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Attraktivität der Berufe im Gesundheitswesen steigert, zum Beispiel durch flexible Arbeitszeitmodelle, Förderung der körperlichen und psychischen Gesundheit im Unternehmen, Förderung von Fort- und Weiterbildung

„All das ist bundesrechtlich zu regeln“, betonte GKM-Vorsitzender Manne Lucha (Grüne). „Wir haben heute konkrete Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt und Vorschläge gemacht, die der Bund jetzt umsetzen muss – wichtig ist nur, dass es schnell geht.“

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