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Grippeimpfung zur Demenzprävention?

Regelmäßige Grippeimpfungen könnten das Demenzrisiko reduzieren. Hinweise darauf liefert eine in den USA an 120.000 ehemaligen Militärangehörigen durchgeführte retrospektive Studie.

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Foto: AdobeStock/Konstantin Yuganow Impfungen haben neben dem Schutz vor viralen Erkrankungen vielleicht weitere positive Effekte.

Die Forschenden untersuchten rückblickend die Krankenakten der Studienteilnehmenden in einem Zeitraum von rund zehn Jahren. Die Teilnehmden wurden dann in Gruppen eingeteilt, je nachdem, ob und wie viele Grippeimpfungen sie im Studienzeitraum erhalten hatten. Im Anschluss wurde analysiert, bei wie vielen Personen eine Demenz neu auftrat.

Insgesamt betrug die mediane Beobachtungsdauer 80 Monate bei den geimpften Personen und 81 Monate bei den Ungeimpften. Rund 16.000 Personen erkrankten während der Untersuchungsphase neu an einer Demenz. Personen, die sich regelmäßig mehr als sechs Mal gegen Grippe impfen ließen, hatten ein geringeres Demenzrisiko. Die Impfungen haben das Demenzrisiko um zwölf Prozent gesenkt.

Demenzexperte Prof. Richard Dodel bremste die Erwartungen allerdings. Man müsse hervorheben, „dass es sich um eine retrospektive Auswertung handelt, zwar eine mit einer hohen Zahl an Studienteilnehmenden und sorgfältiger Durchführung, die aber dennoch keinen Beweischarakter hat, sondern nur eine Assoziation aufzeigen kann“. Allerdings hätten auch schon experimentelle Studien auf einen Zusammenhang zwischen Impfungen und geringerem Demenzrisiko hingedeutet.

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