Corona

Impf-Vordrängler: Arbeiterwohlfahrt kündigt Konsequenzen an

Nachdem in zwei Augsburger Pflegeheimen die Lebenspartner der Heimleiter unzulässigerweise Corona-Impfungen erhalten haben, geht die Arbeiterwohlfahrt (Awo) gegen eigene Mitarbeiter vor. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Foto: Adobe Stock/sharryfoto Die knappen Corona-Impfstoffe sollen zuerst an Hochbetagte und medizinisches Personal gehen. Andere Personengruppen sollen die Impfung erst später bekommen - in der Praxis sieht es vielerorts aber anders aus.

Gegen die Verantwortlichen seien arbeitsrechtliche Schritte eingeleitet worden, teilte der Awo-Bezirksverband Schwaben am Mittwoch mit. Weitergehende Details zu den Maßnahmen wurden allerdings nicht genannt. Zunächst hatte die „Augsburger Allgemeine“ darüber berichtet.

Bundesweit soll es in mindestens neun Bundesländern zu Verstößen gegen die Impfreihenfolge gekommen sein (wir berichteten). Mehrere Kommunalpolitiker haben sich bereits impfen lassen, obwohl sie noch nicht an der Reihe waren. In Pflegeheimen wurden Mitarbeiterlisten manipuliert, damit Angehörige von Beschäftigten auch eine Spritze erhielten. Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat sich mittlerweile dafür entschuldigt, dass auch er sich eine Impfung gesichert hat.

Am Mittwoch gab es weitere Berichte über entsprechende Vorfälle. So haben sich nach Angaben der Zeitung „Der Neue Tag“ in der nördlichen Oberpfalz etwa 20 Menschen in einem Pflegeheim eine Impfung erschlichen. Ein ähnlicher Fall war bereits in einem Schwandorfer Heim bekannt geworden.

Zudem wurden laut „Straubinger Tagblatt“ 69 Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalt Landshut geimpft, obwohl Justizmitarbeiter eigentlich nicht in die Gruppe der höchsten Impfpriorität zählten. In den anderen niederbayerischen Haftanstalten habe es solch eine Impfung von Bediensteten nicht gegeben.

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