Personal
Kammer warnt: Milliardengeschäfte zu Lasten des Pflegepersonals
Profitorientierung gefährdet die pflegerische Versorgung. Davor warnt die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz mit Verweis auf Recherchen des Journalistenteams „Investigate Europe“.

„Während Pflegefachpersonen in Heimen tagtäglich an ihre Belastungsgrenze stoßen, machen internationale Konzerne und Finanzinvestoren mit der Altenpflege ein Milliardengeschäft“, mahnte die Kammer an. „Investigate Europe“ will herausgefunden haben, dass die 20 größten Konzerne europaweit mehr als 4.681 Heime für mehr als 400.000 Pflegebedürftige verwalten.
Die zunehmende Privatisierung in vielen EU-Ländern führe zu Einsparungen beim Personal und Mängeln bei der Pflegequalität, so die Kammer. Das sei angesichts der Corona-Pandemie besonders verheerend.
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„Opfer dieser skrupellosen Geschäftsmodelle sind sowohl die überlasteten Pflegefachpersonen als auch die Heimbewohner“, so Andrea Bergsträßer, Vizepräsidentin der Kammer. „Der Gedanke, dass die psychische als auch physische Belastung des Pflegepersonals aufgrund der Gier einiger großer Konzerne immer weiter zunimmt, ist perfide.“ Die Grundwerte der Pflege würden durch diese Geschäftspraktiken mit den Füßen getreten. Die Kammer fordert, verbindliche Vorgaben vor allem für die großen Konzerne zu erarbeiten.
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