Personal

Krankenstand in der Pflege explodiert

Nie zuvor waren Beschäftigte in der Pflege so oft krankgeschrieben wie im vergangenen Jahr: Drei Viertel haben sich 2022 mindestens einmal arbeitsunfähig gemeldet.

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Foto: AdobeStock/nmann77 In der Pflege beschäftigte Mitarbeitende waren 2022 durchschnittlich 32 Tage krankgemeldet.

Insgesamt fielen Beschäftigte in der Pflege an 8,8 Prozent aller Arbeitstage aus. 2021 hatte dieser Anteil noch bei 7,2 Prozent und vor elf Jahren sogar bei nur 6,1 Prozent gelegen. Damit ist der Krankenstand in der Pflege in den vergangenen elf Jahren um 44,2 Prozent gestiegen. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Arbeitsunfähigkeitsdaten des AOK-Bundesverbandes. Die vorliegenden Daten differenzieren nicht nach Akut- oder Altenpflege bzw. häuslicher Pflege.

Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, begründet den hohen Krankenstand mit den gestiegenen Anforderungen an die Pflege in den vergangenen Jahren. Hinzu kämen Belastungen durch den andauernden Personalmangel.

Der hohe Krankenstand in der Pflege zeigt sich auch mit Vergleich mit anderen Berufsgruppen. Die knapp 700.000 AOK-versicherten Beschäftigten in der Pflege waren 2022 durchschnittlich 32 Tage krankgemeldet. Das sind acht Fehltage mehr als der Durchschnitt aller bei der AOK versicherten Berufstätigen.

Passend dazu: Was Personalmangel mit den Beschäftigten in der Altenpflege macht