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Was Personalmangel mit den Beschäftigten in der Altenpflege macht

Personalmangel macht krank. Besonders betroffen sind Beschäftigte in der Altenpflege. Das geht aus dem am Mittwoch vorgestellten DAK-Gesundheitsreport 2023 hervor.

Foto: Adobe Stock/Gina Sanders Wenn die Belastung überhand nimmt, ist für manche Beschäftigte in der Altenpflege die Reduzierung der Arbeitszeit der einzige Ausweg.

Rund zwei Drittel der in der Altenpflege beschäftigten Personen erlebt regelmäßig Personalnot. Der Krankenstand in der Berufsgruppe Altenpflege liegt mit sieben Prozent deutlich über dem bundesweiten Wert von 5,5 Prozent. Beschäftigte haben überdurchschnittlich viele Fehltage aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen und wegen psychischer Erkrankungen.

„Die Zusammenhänge zwischen Personalmangel und Krankenstand sind viel größer, als bisher vermutet“, sagte Andreas Storm, Vorsitzender des Vorstands der DAK-Gesundheit.

Personalmangel ruiniert die Gesundheit

Die Folgen regelmäßigen Personalmangels sind verheerend: Beschäftigte können in ihrer Freizeit nicht abschalten, verzichten auf Sport und haben wenig Zeit für Hobbys und Freunde. Sie berichten von starkem Termin und Leistungsdruck, Überstunden und einem Verzicht auf Pausen. Ein Drittel leidet unter Schlafstörungen, knapp ein Viertel unter Kopfschmerzen. Zudem kommt es häufig dazu, dass sie auch arbeiten, wenn sie krank sind. In ihrer Not reduzieren die Beschäftigten in der Altenpflege ihre Arbeitszeit. Elf Prozent haben das bereits getan. Weitere 19 Prozent denken darüber nach.

Arbeitszeitreduzierung als Zeichen der Überlastung

Besonders erschreckend: Von allen Beschäftigten, die regelmäßig Personalmangel erleben, sagen nur 31 Prozent: „Mein Betrieb engagiert sich für das Wohlergeben seiner Mitarbeiter“. Kaum mehr als ein Fünftel gibt an, dass in der täglichen Arbeit Gesundheitsaspekte berücksichtigt werden.

Für den Report wurden die Daten von 2,4 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten ausgewertet und mehr als 7.000 Erwerbstätige befragt.

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