Personal

Nähe und Distanz ist für Führungskräfte in der Pflege ein Problemfeld

Laut Pflegeberater Siegfried Huhn ist die häufigste Frage in der Weiterbildung von Pflegedienstleitungen, wie es gelingen kann, in der neuen Rolle als Führungskraft zu bestehen und die Balance zwischen Nähe und Distanz zu den Pflegeteams herzustellen. „Leute, die in die Funktion gehen mit dem Wunsch, von ihren Mitarbeitenden geliebt zu werden, werden darin nicht glücklich“, so Huhn am Mittwoch auf dem AltenpflegeKongress in Hamburg.

Foto: Toni Hoffmann Was macht Pflegedienstleitungen wirksam in ihrer Rolle als Führungskraft? Darüber hat Siegfried Huhn am Mittwoch auf dem AltenpflegeKongress gesprochen.

„Aus meiner Sicht ist eins der größten Probleme der Leitungsebene, dazugehören zu wollen“, so Huhn. Aus diesem Gefühl heraus entstünden ganz viele Unklarheiten und Konflikte, die Führungskräfte säßen zwischen den Stühlen. „Im Prinzip sollten Sie sich als Pflegedienstleitung eingestehen: Sobald sie in eine Leitungsfunktion gehen, gehören sie nicht mehr dazu.“

Eine der wichtigsten Maßnahmen, um als Führungskraft wirksam in seiner Rolle zu sein, sei Selbstreflexion. „Sich zu fragen: Wie sicher habe ich mich mit meinen bisherigen Aufgaben gefühlt? Wie habe ich das bewältigt? Was sagen Leute, die mir wichtig sind, über meine Leitungsqualität?“, so Huhn. Dabei komme es vor allem auf Feedback von Menschen außerhalb der Pflege an.

Zusätzlich sollten Pflegedienstleitungen Aufgaben delegieren können. „Was die wenigsten gelernt haben, ist etwas aus der Hand zu geben und den Mitarbeitenden etwas zuzutrauen“, so Huhn. „Und zu wissen, wann man eingreift.“

Der AltenpflegeKongress findet vom 5./6. Oktober in Hamburg statt, am 18./19. Oktober in Dortmund und am 29./30. November in Würzburg. Alle Infos dazu finden Sie hier.