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Netto oder Brutto? Kammerpräsident fordert Klarstellung

Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, hat deutliche Kritik an einem Statement von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geübt. Der Politiker hatte sich unlängst dahingehend geäußert, dass AltenpflegerInnen in Deutschland mindestens 2.500 Euro im Monat verdienen sollten.

- 2.500 Euro netto oder brutto? Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, verlangt von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eine Präzisierung seiner Äußerung zu Tarifgehältern von Altenpflegekräften.Foto: Landespflegekammer Rheinland-Pfalz

"Hier fordern wir Aufklärung", sagte Mai im Rahmen der 16. Vertreterversammlung seiner Kammer, die vor wenigen Tagen in Budenheim (Landkreis Mainz-Bingen) stattfand. Er hoffe sehr, dass sich Spahns Angabe auf ein monatliches Nettogehalt beziehe: "Alles andere wäre sehr enttäuschend, da gerade ein Gesetz zur Realisierung eines allgemeinverbindlichen Tarifvertrages eine würdevolle Vergütung in der professionellen Pflege zur Folge haben sollte."

Sollte er mit seiner Einschätzung falsch liegen, seien die Ambitionen der politischen Akteure nur als "sehr widersprüchlich" anzusehen. "Auf der einen Seite für ein solides Vergütungsmodell zu kämpfen und auf der anderen Seite 2.500 Euro als Bruttogehalt vorzuschlagen, schließt sich für uns definitiv aus", so Mai.

Vor zwei Wochen hatte das Bundeskabinett einen Entwurf gebilligt, durch den Gewerkschaften und Arbeitgeber Tarifverträge aushandeln können. Ein solcher kann anschließend von der Bundesregierung allgemeinverbindlich für die gesamte Branche erklärt werden (wir berichteten). In diesem Zusammenhang hatte Spahn die Summe von 2.500 Euro ins Spiel gebracht.

Tipp: Die Forderung nach besseren Löhnen und Gehältern in der Altenpflege ist auch Teil der von der Bundesregierung ausgerufenen "Konzertierten Aktion Pflege" (KAP). Auf den im Oktober startenden AltenpflegeKongressen in Ulm, Hamburg, Dortmund, Hannover, Köln und Berlin wird  Heike Hoffer, Leiterin der KAP-Geschäftsstelle im Bundesministerium für Gesundheit, erste Ergebnisse, aktuelle Entwicklungen und Zukunftsperspektiven der Aktion vorstellen. Näheres dazu auf der Kongress-Homepage unter www.ap-kongress.de