News

Neuer Arbeitgeberverband: Zustimmung und Ablehnung

Die Erklärung diverser Verbände aus der Pflege, im konmenden Monat zur Durchsetzung eines bundesweit geltenden Altenpflege-Tarifvertrags gemeinsam einen neuen Arbeitgeberverband gründen zu wollen (wir berichteten am 23. Mai), hat innerhalb der Pflege sowohl Lob als auch Kritik hervorgerufen.

-

"Wir begrüßen die anstehende Gründung des Arbeitgeberverbandes sehr", sagte etwa Sylvia Bühler, Mitglied im Bundesvorstand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (verdi) und Leiterin des verdi-Fachbereichs "Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen", "mit dem neuen Arbeitgeberverband kann nun endlich das wichtige Tarifobjekt in Angriff genommen werden." 

Arbeitgebern, denen die nachhaltige Entwicklung der Altenpflege und faire Löhne wichtig seien, empfahl Bühler den Beitraitt in die vor der Gründung stehende "Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflegebranche" (BVAP). Mit ihr sei womöglich das Ziel erreichbar, das der Gewerkschaft schon lange eine Herzensangelegenheit ist – "ein Tarifvertrag, der vom Bundesarbeitsminister auf das gesamte Arbeitsfeld erstreckt wird, damit Beschäftigte in der stationären und ambulanten Pflege für ihre verantwortungsvolle und oft auch sehr belastende Arbeit endlich überall anständig bezahlt werden."

Der Arbeitgeberverband des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) bezeichnet die BVAP als "Arbeitgeberverband der Nischenanbieter". Die neue "Bundesvereinigung" vertrete nur "einen Bruchteil der Beschäftigten", so Rainer Brüderle, Präsident des bpa-Arbeitgeberverbandes: "Ob ein Arbeitsgericht geschweige denn das Bundesverfassungsgericht eine Allgemeinverbindlicherklärung eines von diesem Miniverband mit einer Minigewerkschaft in der Altenpflege abgeschlossenen Tarifvertrag anerkennt, ist aus unserer Sicht mehr als zweifelhaft."