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Pflegeheime werden immer teurer

Die Preisspirale bei den Pflegeheimkosten dreht sich weiter nach oben. 2.179 Euro müssen Pflegebedürftige im bundesweiten Durchschnitt aus eigener Tasche zuzahlen, wie aus Daten des Verbands der Ersatzkassen hervorgeht.

Pflegeheime werden immer teurer
Foto: AdobeStock/Eisenhans Pflegebedürftige in Alten- und Pflegeheimen müssen auch 2022 mehr zahlen.

Damit müssen Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen 111 Euro mehr zahlen als Anfang 2021. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind gewaltig. Am teuersten sind Heimplätze in Nordrhein-Westfalen mit durchschnittlich 2.542 Euro und in Baden-Württemberg mit 2.541 Euro. Fast 1.000 Euro weniger zahlen Pflegebedürftige in Sachsen-Anhalt. Hier sind es im Schnitt 1.588 Euro im Monat.

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Zum Schutz vor stärkeren Belastungen traten zu Jahresbeginn Neuregelungen einer Pflegereform in Kraft. Pflegbedürftige im Altenheim bekommen neben den Zahlungen der Pflegekasse jetzt einen Zuschlag, der mit der Pflegedauer steigt. Der Eigenanteil für die reine Pflege soll so im ersten Jahr im Heim um 5 Prozent sinken, im zweiten um 25 Prozent, im dritten um 45 Prozent und ab dem vierten Jahr um 70 Prozent. Der ehrenamtliche Vorsitzende des Verbands der Ersatzkassen (vdek), Uwe Klemens, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Entwicklung bei den Eigenanteilen müsse genauestens beobachtet werden. Gegebenenfalls seien weitere Begrenzungsmaßnahmen nötig.

Dennoch stieg der Eigenanteil allein für die reine Pflege im bundesweiten Schnitt auf 912 Euro, nachdem es zum 1. Januar 2021 noch 831 Euro gewesen waren. Für Heimbewohner kommen daneben aber noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und auch für Investitionen in den Einrichtungen dazu.

“Geht das so weiter, wird das Pflegeheim zum Armenhaus, in dem nur noch Sozialhilfeempfänger leben”, sagte Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK. Bund und Länder müssten endlich handeln und vor allem diejenigen mit wenig Vermögen und geringen Renten von Pflegeheimkosten entlasten.

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