News
Pflegekammer NRW: Eigenanteile in der Heimpflege deckeln
Angesichts explodierender Kosten in der stationären Altenpflege hat sich die Pflegekammer Nordrhein-Westfalen für eine Begrenzung der Eigenanteile ausgesprochen. Steigende Investitions-, Personal- oder Ausbildungskosten dürften nicht in die Berechnung des Eigenanteils einfließen.

„Kostensteigerungen im Gesundheitssystem dürfen nicht zu Lasten der zu Pflegenden und ihrer Angehörigen gehen”, sagt Sandra Postel, Präsidentin der Pflegekammer NRW, am Dienstag. Statt über die Wünsche und Bedürfnisse in der letzten Lebensphase, werde in Familien über Kosten diskutiert. Die Eigenanteile müssen gedeckelt werden, sagte Sabine Hornemann-Kriete, Einrichtungsleitung einer Tagespflege und Mitglied der Kammerversammlung.
Aus Sicht der Pflegekammer NRW muss professionelle Pflege dennoch angemessen vergütet werden. Ein faires Gehalt sei zwingend erforderlich, um Pflegefachpersonen im Beruf zu halten und mehr Nachwuchs für eine Pflegeausbildung zu gewinnen. Postel fordert ein Bausteinsystem, um individuell auf den Pflegebedarf einzugehen. „Hier ist die Politik gefordert, das Sozialversicherungssystem und die Finanzierung von Pflegeleistungen zu reformieren.“
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes NRW sind die Preise für Dienstleistungen in in der stationären Altenpflege im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent gestiegen. Zum 1. Juli waren in NRW 2.801 Euro fällig, wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab.
Passend dazu: Bundeszuschuss zur Pflegeversicherung soll wegfallen
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren