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Senatorin will Flächentarifvertrag für die Altenpflege
Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD) will
einen Flächentarifvertrag für die Altenpflege im
Bundesland Berlin. Als Weg dorthin wolle sie gemeinsam
mit Kassen, Arbeitgebern und Arbeitnehmern einen "Pakt
für die Pflege" schmieden, sagte die Politikerin. Ein
erstes Gespräch mit allen Beteiligten habe schon im
November stattgefunden.

Trotz eines erheblichen Fachkräftemangels – allein
Berlin benötigt aktuellen Schätzungen zufolge rund
8.000 zusätzliche Fachkräfte – bleiben die Einkommen in
der Branche im Schnitt niedrig. Der durchschnittliche
Monatsverdienst einer Fachkraft in der Altenpflege
liegt laut Senatsverwaltung bei 2.400 Euro brutto –
rund halb so viel wie etwa im Metallgewerbe. Dazu
arbeiten noch zwei Drittel aller Pflegekräfte, 85
Prozent davon sind Frauen, in Teilzeit. Laut Kolat
soll nun eine unabhängige Stelle den ortsüblichen
Durchschnittsverdienst der Branche ermitteln und
veröffentlichen, um den Angestellten bessere
Verhandlungspositionen zu ermöglichen.
Kolat sagte, zu der Verbesserung der Arbeitsbedingungen
gehöre jedoch nicht nur die Entlohnung, sondern auch
eine bessere Personalabdeckung und Regelungen
zu Arbeitszeit und Urlaub. All dies seien
Bestandteile von Tarifverträgen. Die in der Industrie
über Jahrzehnte gewachsenen Strukturen fehlten in der
noch jungen Altenpflege-Branche jedoch. Daran will die
Berliner Gesundheitssenatorin nun etwas ändern.
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