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Stationäre Altenpflege – Welches Bundesland am teuersten ist
Pflegebedürftige in der stationären Altenpflege müssen immer mehr zahlen. Allein im vergangenen Jahr sind die Heimkosten um bundesweit 13 Prozent angestiegen.

Zum 1. Januar zahlen Pflegebedürftige im ersten Jahr im Pflegeheim im bundesweiten Schnitt 2.411 Euro pro Monat aus eigener Tasche. Das sind 278 Euro mehr als Anfang 2022, wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab.
Die gesetzliche Pflegeversicherung zahlt nur einen Teil der Pflegekosten. Generell sinkt die Höhe der Zuzahlung mit längerem Heimaufenthalt. Aber auch mit dem höchsten Zuschlag, den es ab dem vierten Jahr im Pflegeheim gibt, stieg die Zuzahlung auf nun durchschnittlich 1.671 Euro pro Monat.
Saarland ist am teuersten
Am teuersten ist die Pflege im Heim im Saarland und in Baden-Württemberg. Hier liegt die Eigenbeteiligung im ersten Jahr bei rund 2.780 Euro pro Monat. Die geringste Zuzahlung fällt mit 1.823 Euro monatlich in Sachsen-Anhalt an.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz monierte, die Bundesregierung und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schauten der Kostenexplosion tatenlos zu. „Den bislang leeren Versprechungen der Ampel-Koalition müssen endlich Taten folgen“, sagte Vorstand Eugen Brysch. Generell sollten Pflegebedürftige künftig einen festen Eigenanteil zahlen. „Den Rest muss die Pflegeversicherung übernehmen“, so Brysch. Lauterbach hat bereits ein großes Pflegegesetz für 2023 angekündigt.
Pflegereform dringend nötig
Die Chefin des Ersatzkassenverbands, Ulrike Elsner, forderte eine „Pflegereform in einem Guss“. Pflegebedürftige und deren Angehörige wüssten oft nicht, wie sie die Kosten stemmen sollen. Neue Belastungen kämen durch die Einführung eines bundesweit einheitlichen Personalbemessungsinstruments ab dem 1. Juli und weiter steigende Löhne hinzu. Nötig sei ein Finanzkonzept mit fest verankerten und dynamisierten Steuerzuschüssen.
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