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Teufelskreis: Pflegenotstand gefährdet Wirtschaft
Der Personalmangel in der Altenpflege könnte die gesamte Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen, warnt der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) angesichts aktueller Forschungsergebnisse.

„Wo professionelle Pflege aufgrund des steigenden Bedarfes und des fehlenden Personals nicht sichergestellt werden kann, müssen Familienangehörige einspringen, die dann am eigenen Arbeitsplatz fehlen”, sagt der bayerische bpa-Landesvorsitzende Kai A. Kasri.
Kasri bezieht sich auf eine jetzt vorgelegte Studie der Prognos AG im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. Demnach fehlen bis zum Jahr 2035 in den nichtmedizinischen Gesundheitsberufen in Bayern rund 15.000 Erwerbstätige. Gelinge es nicht, die potenziellen Engpässe in der Altenpflege abzufedern, könne dies mit erheblichen gesellschaftlichen Folgen verbunden sein, erklärten die Forschenden.
Der bpa sieht einen Ausweg in vermehrter Ausbildung – auch von Erwerbslosen. Dafür brauche es aber geeignete Schulstrukturen und eine strukturierte Kompetenzerhebung, um auch Erwerbslose für die Altenpflege zu qualifizieren, so Kasri. Nicht jeder könne pflegen, betont er. „Aber wenn wir genauer hinschauen, können sicher sehr viel mehr Menschen zu Pflegekräften qualifiziert werden, als dies bisher der Fall ist.”
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