Personal

VdPB und Verdi einig: Strukturreform der Pflege ist unausweichlich

Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) hat auf der Vorstandsklausur der Gewerkschaft Verdi ihre unlängst erschienene Monitoringstudie zum Pflegepersonalbedarf in Bayern vorgestellt. Das Ergebnis: Es brauche eine komplette Strukturreform der beruflichen Pflege, um die Versorgung zu sichern.

Pflegereform_Foto_AdobeStock_Thomas_Reimer
Foto: AdobeStock/Thomas Reimer Die Pflege dürfe nicht allein dem Markt überlassen werden, finden die Gewerkschaft Verdi und der Verband VdPB.

„Das heißt zunächst einmal, dass wir die jahrzehntelang fest zementierten Sektorengrenzen innerhalb der beruflichen Pflege endlich überwinden müssen“, so VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner. Nur durch eine ganzheitliche Betrachtung, in der die Pflegenden nicht in Akut- und Langzeitpflege, in stationär und ambulant, in Klinik und Pflegeheim „auseinanderdividiert“ würden, ließen sich Lösungswege finden.

Passend dazu: Kanzleramt soll Pflege zur Chefsache machen

Darüber hinaus sei eine regionalisierte Betrachtung der pflegerischen Versorgung, aber auch der Ausbildungskapazitäten für die Pflegeberufe unbedingt geboten. Die Monitoringstudie habe belegt, dass sich die Lage in den Regionen Bayerns höchst unterschiedlich darstelle. „Wir wünschen uns natürlich mehr Auszubildende überall“, so Sigl-Lehner, „aber wir machen den Beruf nicht attraktiver, wenn wir beispielsweise hochmoderne Pflegeschulen in Orten bauen, die von den Ausbildungseinrichtungen aus kaum zu erreichen sind.“

Zudem sei es wichtig, so Robert Hinke, Landesfachbereichsleiter für Gesundheit und Soziales von Verdi Bayern, „dass sich die Kommunen bei der Bewältigung der demografischen Entwicklung aktiver einbringen“. Bislang werde der Ausbau der Pflegekapazitäten dem Markt überlassen und werde dem öffentlichen Auftrag einer angemessenen Versorgung immer weniger gerecht.