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verdi-Expertin skeptisch gegenüber Akademisierung

Sylvia Bühler, Leiterin des
Fachbereichs "Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt
und Kirchen" bei der Vereinten
Dienstleistungsgewerkschaft (verdi),
zeigt sich skeptisch gegenüber der angestrebten
Akademisierung der Pflegeberufe. Das äußerte sie in der
aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege.

- "Die Debatte um die Akademisierung lenkt von den elementaren Problemen im Berufsalltag ab": Sylvia Bühler, Leiterin des Fachbereichs "Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen" bei der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (verdi).Foto: Die Hoffotografen GmbH Berlin

Die Debatte um die Akademisierung komme oft "eher wie
ein Heilsversprechen" daher und lenke von den
elementaren Problemen im Berufsalltag ab, so das
Mitglied des verdi-Bundesvorstands. "Noch immer ist
völlig unklar, welche besonderen Funktionen und
Tätigkeiten akademisierte Pflegekräfte in der
unmittelbaren Versorgung ausüben sollen", so Bühler.

Einen "Bärendienst" erwiesen der Pflege ihrer Ansicht
nach zudem diejenigen, die Beschäftigte mit
Hochschulausbildung gegenüber anderen qualifizierten
Pflegekräften als "Elite" ausweisen wollen. "Das
schadet dem Zusammenhalt", so Bühler gegenüber
Altenpflege, "die Ausbildungsgänge dürfen
nicht gegeneinander ausgespielt werden." Die Robert Bosch Stiftung hatte unter dem
Titel "Mit Eliten pflegen" vor wenigen
Wochen ein Manifest zum Thema Pflege vorgestellt. Sie
plädiert darin unter anderem dafür, in Zukunft mehr
Hochschulabsolventen für die Pflegeberufe zu gewinnen
(wir berichteten am 5. März).