Corona
Appell an die Politik: Omikron bringt Pflegeheime in Notlage
Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat sich mit einem Appell an die Politik gerichtet. Viele Pflegeeinrichtungen seien durch die „Omikron-Welle“ in einer personellen Notlage, die Beschäftigten ausgebrannt. Politische Entscheidungsträger müssten jetzt dringend die richtigen Prioritäten setzen.

„In den Einrichtungen brennt die Hütte“, so Thorsten Mittag, Referent für Altenhilfe und Pflege des Paritätischen Wohlfahrtsverbands. Grund dafür seien hohe Personalausfälle – teilweise 30 bis 40 Prozent. „Omikron rauscht jetzt voll durch.“ Die angespannte Lage der letzten Jahre habe die Resilienzreserven der Beschäftigten aufgezehrt und zu einer pessimistischen Grundstimmung geführt. „Die Sicherstellung der Versorgung kann ernsthaft in Gefahr geraten.“
Laut Mittag müsse die Politik die Priorität jetzt auf den aktuellen personellen Notstand legen und umgehend für funktionierende Versorgung in den Einrichtungen sorgen. „Stattdessen verliert man sich in parteipolitischem Hin und Her und die Träger sehen sich mit den noch immer von der Politik unbeantworteten Fragen zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht zusätzlich im Stich gelassen.“
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Mittag hat eine Reihe von Forderungen an die Politik formuliert, um die akute Situation zu entschärfen:
- Alle Fragen zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht sollen umgehend gelöst werden.
- Zur Umsetzung der Tariforientierung sollen die Fristen großzügig ausgelegt werden und bereits vorhandene Aktivitäten der Träger in Bezug auf Tarifverhandlungen nicht konterkarieren.
- Die Ausgestaltung des angekündigten neuen Pflegebonus soll einheitlich sein, mit einfachen und nachvollziehbaren Botschaften.
- Die Frist für den Rettungsschirm-Pflege soll über Ende März 2022 hinaus verlängert werden.
„Es braucht jetzt klare Worte“, so Mittag. „So wie es gerade läuft, kann es nicht bleiben. Darf es nicht. Wer nichts sagt und tut, macht die Augen zu.“
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