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Berufserfahrung zahlt sich in Pflegeberufen kaum aus

In vielen Tätigkeiten steigt mit den Berufsjahren auch das Gehalt. Bei Pflegefachpersonen scheint dieser Mechanismus kaum zu funktionieren.

Foto: AdobeStock/StockfotosMG Das Gehalt steigt in Pflegeberufen auch mit höherer Berufserfahrung nicht so stark an, wie in anderen Berufen.

Im Gegensatz zu Ärzten und Ärztinnen schlägt sich bei Pflegefachpersonen die steigende Berufserfahrung kaum im Gehalt nieder. Auch mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung verdienen Pflegekräfte nur 6.511 Euro brutto mehr pro Jahr als ihre Kolleginnen und Kollegen, die erst seit zwei bis vier Jahren tätig sind. Das sind rund 543 Euro brutto mehr pro Monat. Das zeigt die neue Gehaltsstudie für Medizin und Pflege von Gehaltsreporter und dem Personaldienstleister doctari.

Die nur geringe Gehaltsentwicklung in Relation zur steigenden Erfahrung im Job sieht doctari-Geschäftsführer Prof. Dr. Cai-Nicolas Ziegler kritisch: „Der Beruf der Pflegekraft hat sich sehr stark weiterentwickelt. Pflegekräfte müssen immer mehr können, immer mehr leisten, aber das Gehalt ändert sich kaum.”

Auch ein Pflegestudium führt nur zu einem leicht höheren Einkommen. Pflegefachpersonen mit Bachelor-Abschluss verdienen im Schnitt nur zehn Prozent jährlich mehr als schulisch ausgebildete Kolleginnen und Kollegen. Dazu kommt, dass Studierende während ihrer Ausbildung keine Ausbildungsvergütung erhalten.

Unterschiede gibt es auch zwischen Beschäftigten in der Aktut- und Altenpflege: Gehaltsunterschiede zwischen Krankenpflege und Altenpflege

Die bereinigten Angaben beziehen sich auf das Grundgehalt mit zwölf Monatsgehältern. Für alle Ergebnisse wurde der Median ermittelt.

Passend dazu: Im Schnitt 19 Euro Stundenlohn für Tarifbeschäftigte