Corona

Brandbrief aus dem Pflegeheim: Schwere Vorwürfe gegen Spahn wegen fehlerhafter Masken

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) soll Berichten des „Spiegel“ zufolge unzureichend getestete und mangelhafte Schutzmasken in Umlauf gebracht und unter anderem an Pflegeheime verteilt haben. Die Paritätische Pflege Schleswig-Holstein (Pflege SH) erhebt nun schwere Vorwürfe wegen eines Corona-Ausbruchs in einem Pflegeheim, der damit in Verbindung stehen könnte.

Foto: Maximilian König Jens Spahn muss sich erneut für einen Maskenskandal verantworten.

In einem Pflegeheim im schleswig-holsteinischen Boostedt sollen sich im Januar 23 Bewohnerinnen und Bewohner infiziert haben, fünf davon seien verstorben. Auch zehn Beschäftigte sollen sich infiziert haben.

Pflege SH schrieb nun in einem Brandbrief an den Bundesgesundheitsminister: „Es ist nicht auszuschließen, dass der Einsatz Ihrer mangelhaften Masken für den Ausbruch mitverantwortlich war“, so zitiert es der Spiegel.

Die Einrichtung habe im Dezember in einem Hilfspaket des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) 1000 Schutzmasken erhalten, schreibt der Tagesspiegel mit Verweis auf den Spiegel-Bericht. Nach Angaben des Beipackzettels sollen diese ausreichend geprüft worden sein. Nach Ausbruch der Infektionen habe man bei erneuten Tests der Masken aber erhebliche Mängel festgestellt. Demnach soll keine der vom BMG gelieferten Masken die geforderte Filterleistung von 95 Prozent erfüllt haben.

Das BMG weist die Vorwürfe von sich und soll dem Spiegel auf Anfrage mitgeteilt haben, dass kein Zusammenhang zwischen den Maskenlieferungen und den Todesfällen bestehe.