Corona
Corona-Sommerwelle rollt an – Rufe nach Maßnahmen werden lauter
In den letzten beiden Jahren gingen die Corona-Infektionszahlen im Sommer runter. Nun zeigt der Trend der Ansteckungen nach oben. Es werden zunehmend Schutzvorkehrungen gefordert.

In der Corona-Pandemie zeichnet sich nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach diesmal auch über den Sommer eine angespanntere Lage ab. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). „Die angekündigte Sommerwelle ist leider Realität geworden. Das bedeutet auch für die nächsten Wochen wenig Entspannung“, sagte der SPD-Politiker der „Rheinischen Post“ am Mittwoch.
Die amtliche Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Mittwoch mit 472,4 an und damit fast doppelt so hoch wie vor einer Woche. Am Vortag hatte der Wert der gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen bei 447,3 gelegen – vor einer Woche bei 238,1 und vor einem Monat bei 452,4. Jedoch liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl unerfasster Fälle aus – auch weil nicht alle Infizierten PCR-Tests machen, die nur in der Statistik zählen. Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme können zu Verzerrungen von Tageswerten führen.
Die Stiftung Patientenschutz rief zum Handeln auf. „Damit die steigenden Infektionszahlen sich nicht zu einem Tsunami für Pflegebedürftige und Schwerstkranke entwickeln, muss Karl Lauterbach jetzt gegensteuern“, sagte Vorstand Eugen Brysch der dpa. Es gelte, Corona-Bürgertests über Juni hinaus zu verlängern. In der Altenpflege müsse ein tägliches Testregime festgeschrieben werden.
“Infektionsschutzgesetz verlängern und verschärfen”
Der Präsident der Diakonie, Ulrich Lilie, warnte: „Corona macht keine Sommerferien.“ Der Anstieg der Infektionszahlen sei „ein dringender Weckruf“, jetzt eine Gesamtstrategie für den Herbst zu entwickeln. Die Bundesregierung müsse die am 23. September auslaufenden Regelungen im Infektionsschutzgesetz verlängern und wieder schärfen, damit es nicht erneut zu vielen Arbeitsausfällen, vermeidbaren schweren Erkrankungen und Todesfällen komme.
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