Corona

Covid-19: Hohes Sterberisiko für Heimbewohnende

Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen hatten ein Sterberisiko von über 50 Prozent, wenn sie wegen einer Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.

Hohes Sterberisiko bei Covid-19 für Heimbewohner
Foto: Werner Krüper Eine Pflegerin hält die Hand einer pflegebedürftigen Frau: Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen sind nach wie vor besonders durch die Corona-Pandemie gefährdet.

Im Durchschnitt verstarben 58 Prozent der eingelieferten Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern innerhalb der folgenden 90 Tage. Das Sterberisiko war innerhalb der zweiten Infektionswelle mit 59 Prozent am höchsten. In der ersten und dritten Welle lag es mit 53 Prozent beziehungsweise 52 Prozent etwas niedriger.

Diese Ergebnisse zeigt eine im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichte Auswertung auf der Basis von Abrechnungsdaten der im Pflegeheim lebenden AOK-versicherten Pflegebedürftigen. Durchgeführt wurde die Auswertung durch das Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Berliner Charité und das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO).

„Die Pandemie hat viele Verliererinnen und Verlierer“ sagte Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey, Charité-Projektleiterin. So belege die Auswertung erneut, dass zu ihnen insbesondere die Alten und Pflegebedürftigen in den Heimen zählen.

Da Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen am Ende ihres Lebens stehen und im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ohnehin ein erhöhtes Sterberisiko aufweisen, vergleicht die Studie die Gruppe der Eingelieferten mit Stichproben aus Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern ohne Covid-19-bedinge Krankenhausaufenthalt. Bei diesen lag die Rate der Verstorbenen unter zehn Prozent.

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