Corona

Dachverband: Impf-Stopp verunsichert Senioren

Der weitgehende Impf-Stopp gegen Corona in Nordrhein-Westfalen verunsichert laut der Landesseniorenvertretung viele ältere Menschen.

Aeltere Person wird im Pflegeheim geimpft
Foto: Adobe Stock/ lenaconstantin Durch die Lieferengpässe beim Impfstoff von Biontech/Pfizer in NRW fühlen sich viele Senioren ihrer Perspektive beraubt, bald durch die Impfung mehr Sicherheit zu haben.

“Wann sind wir dran?”, laute eine sehr häufig gestellte Nachfrage, wie der Vorsitzende Jürgen Jentsch am 21. Januar schilderte. Die Lieferverzögerungen beim Impfstoff-Hersteller Biontech und die darauf folgende Verschiebung des Impfstartes für die Über-80-Jährigen zuhause lebenden Menschen um eine Woche erweckten den Eindruck, dass es keine verlässlichen Planungen gebe. “Das führt zur Verunsicherung gerade bei den Senioren”, sagte Jentsch.

Die Impfbereitschaft sei groß: “Wir warten darauf, dass sich die Türen öffnen”, sagte Jentsch zu den im Dezember entstanden 53 kommunalen Impfzentren, die bisher aber noch nicht geöffnet sind. Ein riesiges Problem für Senioren, die in ihrer Mobilität eingeschränkt seien, sei die An- und Abfahrt. Die Impfzentren lägen zumeist etwas außerhalb. “Es kommt langsam ein bisschen Angst bei vielen auf. Werde ich allein gelassen?”, schildert Jentzsch die Sorgen vieler Menschen. Der Eindruck bei den Anfragen zum wichtigen Punkt Fahrt sei häufig: “Jeder windet sich da raus, keiner will die Kosten übernehmen.”

NRW hatte am 20. Januar einen Impf-Stopp wegen Lieferverzögerungen beim Hersteller Biontech für die Krankenhäuser verhängt, die Impfungen zum Schutz ihrer besonders gefährdeten Mitarbeiter und der besonders zu schützenden Bereiche gerade erst am Wochenbeginn gestartet hatten. Auch in den Pflegeheimen können vorerst keine weiteren Erstimpfungen erfolgen. Hier laufen nur die Impfungen für die Menschen weiter, die die nötige zweite Spritze erhalten. Die Unikliniken sind bisher nicht vom Biontech-Impfstoff abhängig. Sie erhielten Impfstoff von Moderna.