Corona

Diskussion um den Pflegebonus

Nach den Bund-Länder-Beratungen zu neuen Maßnahmen in der Corona-Pandemie steht erneut ein Pflegebonus in Aussicht. Arbeitgeber sehen darin ein wichtiges Signal, der Deutsche Pflegerat hingegen ein Eingeständnis der schlechten Arbeitsbedingungen

Foto: AdobeStock/Jürgen Flächle Der Pflegebonus ist beschlossen, aber noch nicht konkretisiert. Der scheidende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte "5.000 Euro plus" vorgeschlagen.

Die Regierungschefs und -chefinnen von Bund und Ländern hatten bei ihrer Beratung am Donnerstag vereinbart, dass es erneut einen Bonus insbesondere für die Intensivpflege geben soll, um den Einsatz in der Corona-Pandemie anzuerkennen. Die Höhe sei eine Entscheidung der möglichen künftigen Regierungskoalition von SPD, Grünen und FDP, sagte Jens Spahn (CDU) und verwies auf den geschäftsführenden Bundesfinanzminister und möglichen künftigen Kanzler Olaf Scholz (SPD), der an den Beratungen am Donnerstag teilgenommen hatte.

 

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„Ein erneuter Pflegebonus für die Intensivpflege und die Altenpflege ist überfällig, Einrichtungen und Pflegekräfte sind am Limit“, so Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa). Er lobte das hohe Engagement der Pflegenden vor dem Hintergrund der hohen Infektionszahlen. „Neben dem Dank und Respekt ist der Bonus ein konkretes und spürbares Signal.“

Tropfen auf dem heißen Stein?

Aus Sicht der Präsidentin des Deutschen Pflegerates, Christine Vogler, seien einmalige Pflegeboni jedoch völlig unzureichend und keine Lösung: „Jeder Pflegebonus ist aus unserer Sicht ein Eingeständnis, dass Menschen in der Pflege viel zu wenig verdienen. Sonst bräuchten wir keine Boni.“