Corona

DPR-Präsidentin kritisiert verzerrte Darstellung der Impfbereitschaft von Pflegenden

Die Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR), Christine Vogler, hat im „heute Journal“ des ZDF kritisiert, wie Pflegende in Bezug auf ihre Impfbereitschaft dargestellt würden.

Christine Vogler
Foto: Deutscher Pflegerat Pflegende dürften nicht pauschal für die zunehmenden Corona-Ausbrüche verantwortlich gemacht werden, findet Christine Vogler.

Derzeit würden die Corona-Ausbrüche in Pflegeeinrichtungen in den Vordergrund gestellt und gesagt, dass sich Pflegende nicht impfen ließen, so Vogler. Es gebe dazu aber keine validen Zahlen, die Darstellung der Impfbereitschaft in der Pflege sei undifferenziert.

Passend dazu: DBfK Nordost richtet Impf-Appell an die Pflege

„In den Heimen und Kliniken arbeiten viele Menschen, nicht nur Pflegefachpersonen“, so Vogler. Man müsse daher genau hinschauen, wie Impfdurchbrüche und Infektionswege zustande kämen. „Die Pflegenden ins Visier zu nehmen und gefühlt nach Schuldigen zu suchen, ist der falsche Weg.”

Vogler forderte mehr Aufklärungsarbeit in Bezug auf die Corona-Impfung, auch zielgerichtet auf die Pflege. „Wir müssen einfach schauen, dass wir die Menschen überzeugen und abholen und nachfragen, wenn die Leute sagen, dass sie Sorge haben, sich impfen zu lassen.“ Auch Arbeitgeber könnten zur Aufklärungsarbeit beitragen.

Prävention statt Zwang

Eine Impfpflicht sei aus Sicht der DPR-Präsidentin der falsche Weg: “Zwang an der Stelle erzeugt viel höhere Widerstände. In einer demokratischen Gesellschaft brauchen wir den Diskurs mit den Menschen, und wir müssen nach wie vor versuchen, präventiv zu arbeiten. Das haben wir noch lange nicht ausgeschöpft.”

Passend dazu: Corona-Ausbruch im Pflegeheim mit mehreren Toten, keine Impfpflicht in Sicht