Personal

Flächendeckender Tarifvertrag in der Pflege: Caritas hat Zweifel

Die Caritas spricht sich gegen einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag in der Pflege aus, wie der Evangelische Pressedienst (epd) berichtet. Sie plädiert dafür, die Arbeitsbedingungen weiter über Pflege-Mindestlöhne zu regeln.

Foto: AdobeStock/Jürgen Fälchle Ob ein flächendeckender Tarifvertrag in der Pflege zustande kommt, steht und fällt mit den Kirchen.

Update vom 25.02.: Die Caritas hat den flächendeckenden Tarif nun abgewiesen.

Ursprüngliche Meldung:

Die Gewerkschaft Verdi und der von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) initiierte Arbeitgeberverband BVAP hatten sich kürzlich auf einen Tarifvertrag verständigt. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will diesen per Rechtsverordnung allgemeinverbindlich erklären, braucht dafür aber die Zustimmung der kirchlichen Träger, zu denen auch der katholische Caritas-Wohlfahrtsverband gehört. Die Caritas-Kommission will darüber am Donnerstag abstimmen. Das erforderliche Quorum wäre dort eine Zweidrittelmehrheit.

Norbert Altmann, der den Bereich Personal und Tarifpolitik der Caritas leitet, sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), er sei gegen ein „flächendeckendes, einheitliches Regelwerk für alle Arbeitsbedingungen“ jenseits festgelegter Mindestlöhne.

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Faire Gehälter und gute Arbeitsbedingungen seien Altmann zufolge nur dann möglich, wenn die Pflegeversicherung diese finanziere. Andernfalls fielen die dadurch steigenden Personalkosten wieder auf die Pflegebedürftigen zurück. Eine politische Lösung dieses Problems sei laut Altmann längst „überfällig“.

Altmann sieht stattdessen in der Pflegekommission ein “sehr gutes Instrument” für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege. Sie hatte unter anderem eine stufenweise Mindestlohnregelung von 12 bis 15 Euro je Stunde beschlossen.