Corona

Heimstiftung zur geplatzten Impfpflicht: Vertrauensbruch gegenüber der Pflege

Der Bundestag hat den Gesetzesentwurf für eine Impfpflicht bei einer Abstimmung am Donnerstag abgelehnt. Die Evangelische Heimstiftung geht mit der Entscheidung hart ins Gericht. Sie wirft der Politik vor, gegenüber der Pflege vertrauensbrüchig zu sein.

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Foto: Evangelische Heimstiftung Bernhard Schneider am Donnerstag: "Die heutige Diskussion im Bundestag war nichts anderes, als der letzte Akt im Drama 'Die vergeigte Impfpflicht'.“

„Die Pflegekräfte fühlen sich verschaukelt, weil ihnen unter Androhung der Arbeitslosigkeit eine Impflicht auferlegt wird, während Besucher und Bewohner weiterhin ungeimpft in die Heime dürfen“, so Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider. Er fordert, die einrichtungsbezogene Impfpflicht auszusetzen, bis eine allgemeine Impfpflicht tatsächlich beschlossen sei.

Passend dazu: Pflege-Talk zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht

Eine allgemeine Impfpflicht wäre laut Schneider „die wichtigste Voraussetzung dafür gewesen, dass in Pflegeheimen wieder Normalität einkehrt: keine Besuchsbeschränkungen, keine Zimmerisolationen und kein Verbot mehr von Geselligkeit“.

“Politik zieht sich aus der Verantwortung”

Die Heimstiftung sei enttäuscht darüber, dass sich die Abgeordneten im Deutschen Bundestag „dieser Verantwortung nicht stellen“. Leidtragende einer nun „mit großer Wahrscheinlichkeit“ zu erwartenden weiteren Corona-Welle im Herbst würden die Pflegenden sein. „Den drohenden Kollaps wird dann auch keine Pflegeprämie der Welt mehr kitten können.“