Corona

Hin und Her um Astrazeneca

Ab 31. März sollen grundsätzlich nur noch Menschen über 60 Jahren uneingeschränkt den Impfstoff von Astrazeneca gespritzt bekommen. Hintergrund für den erneuten Richtungswechsel sind Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen ganz überwiegend bei Personen unter 60 Jahren. Aber auch Jüngeren soll der Impfstoff nach ärztlicher Beratung und sorgfältiger Aufklärung weiterhin angeboten werden.

Foto: AdobeStock/alex.pin Die Diskussionen und die Pannen um den Impfstoff von Astrazeneca haben viel Vertrauen gekostet.

Der Impfstoff von Astrazeneca hat eine turbulente Achterbahnfahrt hinter sich: Erst hatte die Ständige Impfkommission eine Altersbegrenzung eingeführt, weil verlässliche Daten zur Wirksamkeit des Vakzins bei älteren Menschen fehlten. Dann gab es einen vorübergehenden Impfstopp in Deutschland, nachdem vereinzelt Thrombosen der Hirnvenen in zeitlicher Nähe zur Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin aufgetreten sind. Im März haben dann sowohl die Ständige Impfkommission als auch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) grünes Licht gegeben.

Nachdem erneut Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen aufgetreten sind, traten Bund und Länder jetzt auf die Bremse. In Deutschland sind bisher 31 Fälle solcher Blutgerinnsel nach Impfungen mit Astrazeneca bekannt, wie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) berichtete. Laut Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden bisher rund 2,7 Millionen Erstimpfungen durchgeführt.

Unter 60-Jährige können sich nach „ärztlichem Ermessen und nach sorgfältiger Aufklärung“ weiterhin mit AstraZeneca impfen lassen. Dazu Markus Söder (CSU): „Wer will und wer es sich traut quasi, der soll auch die Möglichkeit haben“. Wenn Menschen unter 60 sich für Astrazeneca entscheiden, sollen diese Impfungen grundsätzlich in den Praxen der niedergelassenen Ärzte erfolgen, heißt es in dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Beschluss der Gesundheitsministerinnen und -minister. Zur Zweitimpfung von jüngeren Menschen, die bereits die erste Dosis erhalten haben, will die Ständige Impfkommission (Stiko) bis Ende April eine Empfehlung abgeben.